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Zeitschrift für christliche Kunst — 11.1898

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Schneiders, Christian: Ornamentale Grisaillefenster in der Abteikirche zu Altenberg
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https://doi.org/10.11588/diglit.3834#0041

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1898.

ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST — Nr. 2.

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Durch die im vorigen Jahre vom Altenberger
Dombauverein den Glasmalern Schneiders
& Schmolz in Köln in Auftrag gegebene Re-
stauration dieser Fenster wurde es erst möglich,
sie in der verdienten Weise zu würdigen. In
den fünf mittleren Chorfenstern fanden sich drei
verschiedene Muster vor, desgleichen vier ver-
schiedene Dreipässe im Couronnement. Wie an

passen der Bekrönungen zum Ausdruck kommen .
Adern, wie sonst üblich, sind in den Blättern
nicht angebracht, wahrscheinlich, weil sie in
der grofsen Entfernung doch nicht erkennbar
sein würden. Nur hier und da findet man ver-
einzelt, ein Blatt mit solchen Gliederungen, die
wohl nur als Versuche oder Spielereien des
Glasmalers zu betrachten sind.

den Kapitalen der ^ Säulen und an den Simsen
der Steinarchitektur, sehen wir hier im Fenster
der Natur entlehntes Blattwerk, jedoch dem
Material entsprechend, in gefälliger Weise stili-
sirt; Epheu, Weinlaub, Bilsenkraut, Kleeblätter
etc., also der Umgebung entnommen, wechseln
in harmonischer Weise ab. Das Flechtwerk,
welches das Laubwerk theilen soll, um gröfsere
Flächen zu vermeiden, bildete in den mannig-
faltigsten Verschlingungen kleine und anmuthige
Formen, die besonders gefällig in den Drei-

Die Konturen des Blatt- und Flechtwerks
sowie die Kreuzschraffuren des Hintergrundes,
in Schwarzloth ausgeführt, sind für die grofse
Höhe der Fenster fast zu fein gehalten und
wären für die Nähe vollkommen ausreichend.
Farbe ist im Gegensatz zu den Quer- und
LangschifFfenstem im Chore nicht verwendet,
sondern nur leicht getöntes Glas. Letzteres
ist in drei bis vier Nuancen gehalten, grün-
lich, bläulichgrünlich, gelblichgrünlich und ein
wenig gelblich, so dafs die Gesammtfärbung
 
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