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Zeitschrift für christliche Kunst — 11.1898

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Braun, Joseph: Der romanische Taufstein der Pfarrkirche zu Neuenkirchen
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https://doi.org/10.11588/diglit.3834#0055

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1898. — ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST — Nr. 3.

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sich nur wenig über dem Grund. Die technische
Ausführung der Verzierung ist, wie die des
ganzen Tauf brunnens überhaupt, gewöhnlich und
handwerksmäfsig. Ein Kunstwerk ist der Tauf-
stein durchaus nicht, doch verräth er immerhin
eine flotte Hand, Sinn für gute Verhältnisse
und auch einige Phantasie. Mit andern Tauf-
becken verwandter Art verglichen, bekundet
er sogar eine Durcharbeitung und Vollendung,
wie sie nicht allen seiner Art eigen ist.

Ueffeln, dann in Ostfriesland, so in Hage,
Hatzum, Aurich-Oldendorf, Marienhafe und
Grofs-Borssum,1) sowie im westfälischen Münster-
lande und in einigen andern Theilen Westfalens:
in Südkirchen bei Lüdinghausen,2) Nordherringen
bei Hamm,3) Recke, Kreis Tecklenburg,*)
Metelen bei Burgsteinfurt, Wetteringen bei
Rheine, Gescher, Ramsdorf bei Borken, Borken,
Ochtrup bei Burgsteinfurt, Gimbte bei Greven
und Ostönnen bei Soest.5) Ueber den letzten Ort

Fig. 1. Taufstein der Pfarrkirche zu Neuenkirchen (Oldenburg).

Was nämlich unserm Taufstein ein beson-
deres Interesse verleiht, ist der Umstand, dafs
derselbe nicht allein dasteht, sondern — ähnlich
wie die metallenen Fünten des Nordens, die
Taufsteine in den Rheinlanden, in Schleswig-
Holstein und sonst — mit einer Reihe anderer
eine ganze Familie ausmacht. Die Taufsteine,
welche zu derselben gehören, finden sich vor-
nehmlich im Gebiet von Meppen, Lingen und
Osnabrück, wie in Alfhausen, Ankum, Bad-
bergen, Berge, Bippen, Lathen, Haselünne, Herz-
lake, Gehrde, Emsbüren, Salzbergen, Thuine,

scheinen Taufgefäfse von der Art des Neuenkir-
chener nach Süden zu nicht hinausgekommen zu

1) Mithoff »Kunstdenkmale und Alterthümer im
Hannoverschen« Bd. VI und VII.

2) Ludorff »Die Bau- und Kunstdenkmäler von
Westfalen, Kreis Lüdinghausen« S. 98.

3) Nordhoff »Die Kunst- und Geschichtsdenk-
mäler der Provinz Westfalen, Kreis Hamm« S. 54.

4) V. Quast und Otte »Zeitschrift für christl.
Archäol. und Kunst« Bd. I S. 268.

6) Nordhoff in den »Jahresberichten des Ver-
eins von Alterthumsfreunden der Rheinlande« Heft LIII
S. 80.
 
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