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Zeitschrift für christliche Kunst — 23.1910

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Rahtgens, Hugo: Kölner Architekturbilder in einem Skizzenbuch des XVII. Jahrhunderts, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.4155#0060

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73

1910.

ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST — Nr. 3.

74

Mauer abgetrennten Straße ein hohes Kreuz
mit den Passionswerkzeugen.

S. 77: S. Ursula, von Südost.

Der Turm noch mit der hohen schlichten
Pyramide gedeckt, die nach einem Brand von
1680 durch die jetzige reiche Barockbekrönung
ersetzt wurde. Die Strebepfeiler des gotischen
Chores haben noch die ursprünglichen sattel-
förmigen Abdeckungen32). Das nur flüchtig
skizzierte südliche Seitenschiff und das Seiten-
chörchen werden durch die verfallenelmmunitäts-

Prospekt33). Das vermutlich im Anfang des
XIX. Jahrh. abgebrochene Querschiff schließt
mit einer polygonalen Apsis, die von der Giebel-
mauer des Querschiffs überragt wird34).

Sehr merkwürdig ist ein kapellenartiger
Aufbau über der Mitte des Seitenschiffs mit
zwei giebelförmig geschlossenen, kleine Doppel-
fenster umrahmenden Blenden und einem Vier-
paß dazwischen. Daß dieser Aufbau tatsäch-
lich vorhanden war, geht aus der Überein-
stimmung mit einer kleinen Darstellung der

Abb. 8. S. Maria-Garten.

maüer zum großen Teil verdeckt. Hinter
der Mauer links neben dem Tor ist ein vier-
eckiges Kapellentürmchen sichtbar.

S. 78: S. Georg, von Süden. (Abb. 7)
Über dem mächtigen (hier zu niedrig ge-
zeichneten) Westbau noch der quadratische
hölzerne Aufsatz mit Kleeblattfenstern und
Pyramidendach, wie schon auf Woensams

32) Sie wurden in der Folgezeit beseitigt, so daß
man bei der Instandsetzung des Chores 1887 über die
ursprüngliche Form der Strebenabschlüsse im Ungewissen
war. Die damals ausgeführten Fialenbekrönungen ent-
sprechen also nicht dem alten Zustande.

Georgskirche auf einem Bild des h. Anno vom

33) Nach einer Äußerung Gelens (De admir.
magn. Coloniae p. 323) sollte man annehmen, auf
diesem unvollendeten Turmbau von S. Georg habe
sich ebenso wie auf dem Domturm ein Kran be-
funden. Dies kann jedoch nur ganz vorübergehend
der Fall gewesen sein, da keine der erhaltenen An-
sichten des XVI. und XVII. Jahrh. einen Kran an
dieser Stelle zeigt.

3<) Dieser konchenförmige Abschluß des Quer-
schiffs geht auch aus anderen alten Plänen und An-
sichten der Kirche hervor. Es handelte sich ursprüng-
lich jedenfalls nach Art der romanischen Dreikonchen-
anlagen um halbkreisförmige Apsiden, die später poly-
gonal umgebaut wurden, ebenso wie bei S. Andreas in
Köln.
 
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