DOI Artikel:
Strzygowski, Josef: Die persische Trompenkuppel
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.22223#0019
Die persische Trompenkuppel.
setzten Kuppelquadrates oder -Oktogons als Grundtypus. In ersterer Hinsicht wird
dieses Buch noch weitere Überraschungen bringen, in letzterer sei gleich hier auf die
große Bedeutung dieses in Amida nachgewiesenen Beispieles eingegangen.
2. Die persische kreuzdurchsetzte Trompenkuppel.
Im Jahre 1896 habe ich die Aufmerksamkeit auf eine Gruppe von Kirchen in
Hellas und auf Chios gelenkt1, die alle entgegen dem jüngeren Typus der byzantinischen
Abbildung 4. Hosios Lukas, Das Katholikon.
Kuppelkirche eine eigenartige Raumverteilung und Konstruktion zeigen. Während die
byzantinische Kreuzkuppelkirche in die Flucht der Hauptapsis vier Stützen stellt und
das so gebildete Quadrat durch Pendentifs in das Kuppelrund überleitet, spannt die
ältere Kreuzkuppelkirche die Kuppel vor allen drei Apsiden aus, verwendet auch nicht
vier, sondern acht Stützen als deren Träger und ordnet sie paarweise zusehen der
Achsen an. Die zwischen diesen Stützenpaaren übrigbleibenden Ecken des Kuppel-
1 Byzantinische Zeitschrift, V, S. 140f.
setzten Kuppelquadrates oder -Oktogons als Grundtypus. In ersterer Hinsicht wird
dieses Buch noch weitere Überraschungen bringen, in letzterer sei gleich hier auf die
große Bedeutung dieses in Amida nachgewiesenen Beispieles eingegangen.
2. Die persische kreuzdurchsetzte Trompenkuppel.
Im Jahre 1896 habe ich die Aufmerksamkeit auf eine Gruppe von Kirchen in
Hellas und auf Chios gelenkt1, die alle entgegen dem jüngeren Typus der byzantinischen
Abbildung 4. Hosios Lukas, Das Katholikon.
Kuppelkirche eine eigenartige Raumverteilung und Konstruktion zeigen. Während die
byzantinische Kreuzkuppelkirche in die Flucht der Hauptapsis vier Stützen stellt und
das so gebildete Quadrat durch Pendentifs in das Kuppelrund überleitet, spannt die
ältere Kreuzkuppelkirche die Kuppel vor allen drei Apsiden aus, verwendet auch nicht
vier, sondern acht Stützen als deren Träger und ordnet sie paarweise zusehen der
Achsen an. Die zwischen diesen Stützenpaaren übrigbleibenden Ecken des Kuppel-
1 Byzantinische Zeitschrift, V, S. 140f.