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Zeitschrift für Geschichte und Auslegung der alten Kunst — 1.1818

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Welcker, Friedrich Gottlieb: Raub der Kora
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https://doi.org/10.11588/diglit.8943#0035

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Raub der Kora. 27

bienen scheinen. Wie man die Giganten vorzustellen pflegt.
Okeanos hält in der Linken einen Rohrstengel, schaut nach
dem Wagen hinauf, und reicht mit der erhobenen Rechten,,
die nach alten Spuren hergestellt ist, dem ersten Pferd an
den Leib. Bey sich hat er ein Seeungeheuer, (piftrix).
Auch er ist von kleinerem Maßstab als die übrigen Figuren.
Pallas trägt am linken Arm den Schild, und faßt mit der'
rechten Hand den rechten Ellbogen der Persephone. Nach
ihr sieht man auf dem Grund des Marmors Artemis, an»
gethan mit gegürteter Tunica, mir einem gleich einer Binde
unter der Brust umgewundnen Peplos, die Haare auf der
Stirne so aufgebundcn, daß sie eine Art Halbmond bilden.
Mit der Rechten nimmt sie einen Pfeil aus dem an der reär-
ten Schulter aufgehängten Köcher, und hält in der Linken
vor sich, neben Pallas, einen großen Bogen, dessen beyde
umgebogne Enden eingefchnttken sind wie zwey Hundskövfe.
Aphrodite ihr gegenüber hat die Stephane auf, den Pe-
plos über das Hinterhaupt gezogen, und halt in der Linken
einen an beyden Enden mit einem Knopfe verzierten Scep»
ter. Die knie ende Persephone sieht mit dem Aus-
druck des Entsetzens nach Pluton auf, und hebt die rechte Hand
empor als Geberde der Ueberraschung. Das nackte Kind
neben ihr berührt mit den Händen einen Blumenkorb.
Pluton blickt herab mit Zärtlichkeit, und streckt den Arm
hinter dem Rücken der Persephone aus, wie um sie zu um-
armen und aufzuheben. Das obere Ende seines Scepters ist
verlören; am untern ist ein Knopf. Von den beyden D pa§
chen der Demeter hat der zur Rechten Kamm und Bart,
der andere ketns von beyden. Man erkennt an ihnen die
Schilder am Bauch, aber ohne Fortsetzung oder Charakter,
und wenig verschieden von den Rückenschuppen. Die Göt-
tin hält in der Rechten einen Scepter an die Seite, der
aber grossentheils neu ist 39); und wendet den Blick ängst-
lich zurück. Sie hak an Tunica, Pepltdton mit Gürtel,
und hinter den Schultern flatternden Pepkos. Die rechte
Brust und Schulter bleibt nackt, woraus man vermuthen
sollte, ihr Anzug bestehe aus einer einfachen zweymal ge-
gürteten Tunica; aber die Falten zeigen vielmehr ein Pe-
ptidion an, so daß es scheint, die Tunica gehe nicht bis

zue

39) Fogginr sagt, es müsse auch ln dieser Hand eine Fackek

gewesen ftpn. W.
 
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