Zeitschrift für Geschichte und Auslegung der alten Kunst (1.1818)

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Die antiken Sculptnren

Aeberkeste der alten Scnlptur aus dem Schutte ver-
fallener Gebäude hervorzuziehn, reger als je, und
0i 'Unternehmung des Nachgrabens fand vollen Lohn,
well Fürsten und andre Reiche keine Kosten scheuelen,
ti\ Fun d sich an ureignen, und Sammlungen anzu-
le. , oder schon angelegte damit zu vermehren.
Doch würde der Ankauf so vieler und mitunter fo
vorzüglicher Statuen dem Landgrafen in der kurzen
Zerr seines Aufenthalts zu Rom schwerlich gelungen
scyn, wenn nicht der gefällige Reiffenstein aus Dank-
barkeit gegen das Fürstenhaus, in dessen Diensten
er früher gestanden hakte, durch feine Verbindungen
und Bekanntschaft manches Stück noch außer den
von Hamilton und Ienkius überlässenen ausfindig
gemacht,, und unter dem Feilgebotenen das Bessere
auSgewahlr hätte. Alle die fo zusammengebrachten
Marmor kamen 1778 nebst mehrern Copieen nach
Antiken von Cavaceppi, den Gorkmodellen von
Chichi und andern Kunstsachen zu Cassel an, und
wurden in den Galerieen des Museum aufgestellt, in
der einen die großen Statuen zwischen den zwey Säu-
len-Reihen, die kleinern an den Fenster-Pfeilern,
die wenigen Büsten und Köpfe mit den schon vor-
handenen und die Afchenbehälrer auf gemeinschaftliche
Postamente neben den Eingängen. So stand hier
alles wohl geordnet und erhalten bis zum November
1826, wie ein Französisches Heer Hessen überfiel,
und in die Residenz einrückte. Einige Monathe
nachher erschien der Akratus unsrer Zeit, Denen,
um auch hier alte und neue Kunstwerke zn rauben *),

\ wie

x) Zm Stile der FranzösisHcn Befehle unb Znventarten
ivürde^ ich sagen müssen pour clloiiir 1« objets d’art,
welches nicht fo harr, und genügsamer lauter. Zm

Gespräch