i64 Die antiken ScnlptM'en.
der Kenner die Bildung des höhern Alterthums und
den Stil der früher« Kunstschule bemerken. Jene
erhielt sich immer neben den nachherigen Werken der'
höchsten Vollkommenheit, weil die Religion sie hei-
ligte. Stand eine alterthümliche Bildsäule in einem'
berühmten Tempel, und war sie der Gegenstand all-
gemeiner Verehrung , so wurde sie nachgebildet so
lange Griechen und Römer ihr Heiligthum besuchten.
So sehn wir unter andern den Apollo Didymeus
oder Didymäos (von Didyma, tcc A/^Ujwce , bey
Milet so genannt, wo der große Tempel und das
berühmte Orakel desselben war) i4) noch auf den
Münzen fpäterer Kaiser, bis zu deren Zeit sich das
Ansehn desselben nicht vermindert hakte 15), in ei-
ner unsrer Statue ähnlichen Form und Stellung,
auch mit dem Bogen in der Linken, auf der Rechten!
aber liegt ein Hirschkalb. Eine vollkommnere Ansicht
davon giebr uns die kleine Bronze, (7^ Zoll hoch)
ehmals im Museum Gaddi zu Florenz, die Gori I6)
bekannt machte, und irrig für einen Bacchus er-
klärte. Schöner gezeichnet sieht sie in den Specimens
ef ancient Sculpturö I7), und mit dem richtigen
Namen, den ihr der jetzige Besitzer Payne Knight
beygelegt hat. Daß andre Bilder Apolls, welche
statt des Hirschkalbes die Gratis« auf der Hand hiel-
ten
E+) Stephan. Byz. h. v. und dazu Luc. Elolü. Noten.
Die späkery Grammatiker und Philosophen bezogen den
Namen'auf die Zwillingsgeburt, oder auf das zwie-
fache Licht der Sonne und deö Monds. Maerob. Saturn.
I, 17.
15) S. Eckhel Doctr. Nütn. Vol. II. p, 531. 53?.
16) Muf. Etrusc. Vol. I. tab. 5T. -
*7) Vol. I. pl. u. [33,].
der Kenner die Bildung des höhern Alterthums und
den Stil der früher« Kunstschule bemerken. Jene
erhielt sich immer neben den nachherigen Werken der'
höchsten Vollkommenheit, weil die Religion sie hei-
ligte. Stand eine alterthümliche Bildsäule in einem'
berühmten Tempel, und war sie der Gegenstand all-
gemeiner Verehrung , so wurde sie nachgebildet so
lange Griechen und Römer ihr Heiligthum besuchten.
So sehn wir unter andern den Apollo Didymeus
oder Didymäos (von Didyma, tcc A/^Ujwce , bey
Milet so genannt, wo der große Tempel und das
berühmte Orakel desselben war) i4) noch auf den
Münzen fpäterer Kaiser, bis zu deren Zeit sich das
Ansehn desselben nicht vermindert hakte 15), in ei-
ner unsrer Statue ähnlichen Form und Stellung,
auch mit dem Bogen in der Linken, auf der Rechten!
aber liegt ein Hirschkalb. Eine vollkommnere Ansicht
davon giebr uns die kleine Bronze, (7^ Zoll hoch)
ehmals im Museum Gaddi zu Florenz, die Gori I6)
bekannt machte, und irrig für einen Bacchus er-
klärte. Schöner gezeichnet sieht sie in den Specimens
ef ancient Sculpturö I7), und mit dem richtigen
Namen, den ihr der jetzige Besitzer Payne Knight
beygelegt hat. Daß andre Bilder Apolls, welche
statt des Hirschkalbes die Gratis« auf der Hand hiel-
ten
E+) Stephan. Byz. h. v. und dazu Luc. Elolü. Noten.
Die späkery Grammatiker und Philosophen bezogen den
Namen'auf die Zwillingsgeburt, oder auf das zwie-
fache Licht der Sonne und deö Monds. Maerob. Saturn.
I, 17.
15) S. Eckhel Doctr. Nütn. Vol. II. p, 531. 53?.
16) Muf. Etrusc. Vol. I. tab. 5T. -
*7) Vol. I. pl. u. [33,].