Zeitschrift für Geschichte und Auslegung der alten Kunst (1.1818)

Die antiken Sculpturen'

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Mantel um den linken Arm, in der rechten Hand
die. Spindel haltend: der junge Alctde also im
Dienste der Lydischen Königin Qmphale. Eine seltne,
ja wohl einzige Erscheinung in der alten Kunst *?),
die über gleich beym Anblick der neuen Zugabe des
Erganzers verschwindet. 'Auch als Theseus mir dem
Knäuel der Ariadne gedacht, wie in der Notice ^)
und tM Mufee des Antiques 61) hätte die Statue
ihres Gleichen nicht. Allein dieß war der Gedanke
und Nahmen nicht, unter denen er zu Rom ergänzt
und von G. Hamilton an den Landgrafen Friedrich
II. verkauft worden ist. Rehmen wir alle Anfähe
des neuen ungeschickten Weiseltz weg, den rechten
Arm vom Deltoiden an mit der Spindel, den linken
vordem mit der drumgeschlagenen LhlamyS, die am
Tronk herabhängt, ferner die Beine unter dem Knie,
so bleibt der antike Rumpf eines starken musculofen
Körpers, bekleidet mit einer schön gefalteten und um,
gürteten Tunica, aufdesson linken Schulter die Chlar
mys liegt. Mit diesem Costüm giebt es äußerst
wenig große Statuen, aber auf erhobenen Arbeiten
sehn wir darin häufig den Ulysses und den Vulcan-
an ihren Mützen kenntlich, den leßlern auch in klei-
nen Bronzen und auf Münzen, bsyde jedoch ohne
den Mantel, und nicht in ruhiger Stellung; sodann
den Dädalus, und den Argus und Tiphyö, auch

den

*9) Zn Richardfon Traite de la Peinture T. Hl. P. I.
p. 22l- wird ein Hercules mit der S^inyel, pnd^)eia-
nira oder vielmehr Omphale mit der Löwenhaut^ 'er-
wähnt: zwey kleine Figuren von etwa 2 Fuß Höhe im
r Palast Farnese, von welchen ich sonst keine Nachricht
gefunden habe.

60) Nro. 204. '7 . ' '

61) Livr. X.