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Zeitschrift für Geschichte und Auslegung der alten Kunst — 1.1818

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Welcker, Friedrich Gottlieb: Georg Zoegas Bemerkungen über einen großen Theil der in Viscontis Museo Pioclementino herausgegebenen Marmorwerke, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.8943#0356

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348

Zoegas Bemerkungen

ganzen Panzers ist schön: auf der Brust ist. eine
Medusenmaske.

Dritter Band.

Taf. 2. 2-)

SDiefe großartige und sauber behandelte Statue
bleibt mangelhaft in der Uebereinstimmung der Theile
und in dem Geschmack des Gewandes. Die Brust
Ist unverhältnißmäßig breit und die Schultern nebst
den Armen sind mager. Die zu einförmigen und
auf der rechten Hüfte und Bein zu sehr erhobenen
Falten geben diesem Theil das Ansehn einer gewund-
nen Trompete oder einer Schraube. Der Kopf ist
Bildniß, ohne die mindeste Aehnlichkeit mit den Zü-
gen des Augustus zu haben. Es ist also eine will-
kührliche Benennung, wenn man sie für den Genius
dieses Kaisers hält. Auch keinem andern Kaiser nä-
hern sich die Gesichtszüge. Daher muß man, dünkt
mir, die Bedeutung Genius ausschließen, indem
man nicht voraussehen darf, daß man für eine einen
Genius vorstellen sollende Figur das Bildniß einer
nicht regierenden Person habe gebrauchen wollen.
Es wird ein Opferer feyn, ein junger Priester aus
vornehmem Haus im Begriff den Göttern die Erst-
linge des Ertrags darzubringen. Der rechte Arm

ist

") Hlrts Bilderb. XXVI, IZ.
 
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