über Viscontis Mus. Pioclement. 3S1
indem der rechte Arm neu ist. Ich stehe nicht an,
diese Figur, die Visconti zu den Mtmallonen zählt,
welche ich immer für weiblich gehalten habe, und
die mir nicht die unsichern Schritte eines Berausch-
ten anzudeuten scheint, sondern tanzt, Satyr zu
nennen, obgleich die Satyrohren nicht zu unterschei,
den sind in den borstigen Haaren. Dasselbe bemerke
man an dem worauf sich Dionysos stützt, und an
vielen andern Figuren dieser Klasse, die auf den
Bacchischen Denkmälern so häufig, und zuweilen
dabey mit einem dicken Satyrfchwanz versehn sind,
wie auch an vielen Kentauren und Trironen. Dir
Ohren mehr oder weniger zu zeigen hängt in dieser
wie in andern Figuren von der Laune des Künstlers
ab. An der gegenwärtigen sind die Haare so, daß
die Ohren, wenn sie sichtbar wären, gewiß keine an»
dre Gestalt haben würden, als die der Satyrn zu ha-
ben pflegen. Ja an dem rechten Schlaf glaubt man
die Spitze eines so gebildeten Ohrs zu erkennen; aber
die Entfernung, worin der Marmor steht, der noch
dazu angefressen ist, hält mich ab, über die Gewiß»
heit dieses Umstands einen Ausspruch zu thun. Zwi-
schen ihm und der Mänade ist der Mann mir zehn,
mal um den Leib gehendem Schellengürtel, mit He-
rakleshaaren und Bart, wiewohl der Kopf neu
scheint. Er ranzt mit muthwilliger Bewegung und
hebt das eine Bein auf wie Pan zu thun pflegt.
Sein rechtes Bein vom Knie abwärts ist neu, so
wie der erhobene rechte Arm mit den Schlangen,
wovon keine Spur alt vorhanden ist. Mit der Lin-
ken faßt er an der Seite ein kleines Thi^r, das man
nach dem langen Hals eher für einen kleinen Tann-
hirsch, (dainetro), als für einen Geiebock halten
sollte, ob es gleich haaricht scheint, aber so versto-
Bb 5 ßen.
indem der rechte Arm neu ist. Ich stehe nicht an,
diese Figur, die Visconti zu den Mtmallonen zählt,
welche ich immer für weiblich gehalten habe, und
die mir nicht die unsichern Schritte eines Berausch-
ten anzudeuten scheint, sondern tanzt, Satyr zu
nennen, obgleich die Satyrohren nicht zu unterschei,
den sind in den borstigen Haaren. Dasselbe bemerke
man an dem worauf sich Dionysos stützt, und an
vielen andern Figuren dieser Klasse, die auf den
Bacchischen Denkmälern so häufig, und zuweilen
dabey mit einem dicken Satyrfchwanz versehn sind,
wie auch an vielen Kentauren und Trironen. Dir
Ohren mehr oder weniger zu zeigen hängt in dieser
wie in andern Figuren von der Laune des Künstlers
ab. An der gegenwärtigen sind die Haare so, daß
die Ohren, wenn sie sichtbar wären, gewiß keine an»
dre Gestalt haben würden, als die der Satyrn zu ha-
ben pflegen. Ja an dem rechten Schlaf glaubt man
die Spitze eines so gebildeten Ohrs zu erkennen; aber
die Entfernung, worin der Marmor steht, der noch
dazu angefressen ist, hält mich ab, über die Gewiß»
heit dieses Umstands einen Ausspruch zu thun. Zwi-
schen ihm und der Mänade ist der Mann mir zehn,
mal um den Leib gehendem Schellengürtel, mit He-
rakleshaaren und Bart, wiewohl der Kopf neu
scheint. Er ranzt mit muthwilliger Bewegung und
hebt das eine Bein auf wie Pan zu thun pflegt.
Sein rechtes Bein vom Knie abwärts ist neu, so
wie der erhobene rechte Arm mit den Schlangen,
wovon keine Spur alt vorhanden ist. Mit der Lin-
ken faßt er an der Seite ein kleines Thi^r, das man
nach dem langen Hals eher für einen kleinen Tann-
hirsch, (dainetro), als für einen Geiebock halten
sollte, ob es gleich haaricht scheint, aber so versto-
Bb 5 ßen.