Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Zeitschrift für Geschichte und Auslegung der alten Kunst — 1.1818

DOI article:
Lange, Adolf G.: Neue Deutung des sogenannten Schildes des Scipio
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.8943#0501

DWork-Logo
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
des sogenannten Schildes des Scipio. 49z

ziemen? Und dieses in Winkel gestellte armselige
Gefäß mit den beyden zweydeutigen runden Körpern
sollte vorstellen jene hochansehnlichen Gaben:

\riginti fulvos operofo ex aere lebetas,

Et tripodes feptem, pondere et arte pares.

Addita i'unt illis auri bis quinque talenta,

Bis iex affueti vinceie femper equi.

Quodque fupervacuum forma praeftante puellae
Lesbides everia corpora capta domo:

(Ovid. Heroid. III, 30 fqq.)

jene Geschenke, die zu den Hauptmotiven dieser
Handlung gerechnet werden müssen? Warum wur-
den sie nicht von dem Künstler an die Stelle der jetzt
ganz bedeutungslos im Vorgrunde h'erumgestreuten
Waffen gebracht, mit denen die Erklärer eigentlich
nicht recht wissen was sie anfangen sollen, (s. Mil-
En 1. 1. p.91)? Diese Zweifel erhalten erst dadurch
noch ihr volles Licht und ihre volle Bestätigung,
wenn eine andere und einleuchtendere Deutung gege-
ben werden kann. Wir brauchen sie nicht lange zu
suchen.

Nicht wie Briseis dem Achilles wiedergegeben
werden, sondern wie sie ihm genommen werden soll,
ist der Inhalt dieser Darstellung. Man sese die
Homerische Erzählung. (11. f, 518 fqq.)

Doch Agamemnon

Ließ nicht ruhn, was er zankend zuvor gedroht dem
Achilleus;

Sondern Talthybios schnell und Eurybates rief der
Beherrscher,

Die Herold' ihm waren und rasch aufwartende
Diener'

Gehet hin zum Gezelte des Peleiadeu Achilleus,

Nehmt an der Hand, und bringt des Brises rosige
Tochter.

Ii 5 ,

Wenn
 
Annotationen