Zeitschrift für Geschichte und Auslegung der alten Kunst (1.1818)

wird seiner Pflegmutter übergeben. 521

ist die Vorstellung, wie von Satyr und Manade das
Kind in der Wanne geschwenkt und durch Feuer ge-
läutert wird 3 6); sehr lieblich die auf einem schönen
Kamee der Kömgl. Sammlung zu Neapel3?), wo
die eine Nymphe das Kind auf dein Panther reiten
laßt, und diesem oder ihm hoch eine Traube hinhält,
indeß die beyden andern Nymphen zuschauen. Auch
einige andre geschnittne Steine enthalten gut aus-
gedachte Züge zur Kindergeschichte des Dionysos, und
manches der Art ist auch sonst noch versteckt, welches
alles zu vergleichen und zu beurtheilen jetzo nicht der
Zweck ist.

Zum Beschluß die Zoegasche Beschreibung ei-
nes noch nicht bekannten Denkmals von einem, wie
cs scheint, dem jetzt behandelten nah verwandten
Inhalt, welches er imJahr 179t bey demBildhauer
Cremaschi in Rom antraf:

“ Bruchstück in erhobner Arbeit von der schlech-
testen Manier. Der jugendliche Dionysos, nackt,
ausser einem wenig Tuch, welches auf dem linken
Knie angehäuft liegt, mit Reblaub bekränzt, nach
der Linken gewandt, sitzt auf einem Thron, dieFüße
auf ein Felsenftück gesetzt, den reckten Ellbogen auf
die Lehne des Throns gestützt und die Hand nach der
Schulter zurückgebogen, und berührt mit der Rech-
ten den Kopf eines eingewickelten Kindes, welches
von einem Jüngling mit einem auf die rechte Schul-
ter geworfnen Streif Tuch, mit beyden Händen nach
dem linken Knie des Gottes gebracht und mit dem

Kopf

36) &. Zoegas Abhandl. S. 377.

>Z7) Ralpe defcript. catal. of gems. N. 4261. Soff.37*

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