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Zeitschrift für Geschichte und Auslegung der alten Kunst — 1.1818

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Welcker, Friedrich Gottlieb: Ueber die Anordnung der Figuren am Kasten des Kypselos
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https://doi.org/10.11588/diglit.8943#0545

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am Kasten des Kypselos.' 537

schwer ist, in allen Beziehungen sich ftey zu erhalten
von dem Einfluß derselben, unter welchem viele ein-
schlägige Gegenstände mühseligerweiser verdunkelt
und verwickelt worden sind.

Die vordere Längenseite hat zum Hauptgegen-
stand Kampfspiele, die hintere eine Schlacht; die erste
Querseite, wenn man links herumgieng, bezog sich
in einer ununterbrochenen Reihe von Paare-l auf die
Liebe, indem nur an den beyden Enden einige andre
Vorstellungen ebenmäßig angebracht waren, die an-
dre entspricht ihr wesentlich, indem sie gleichfalls Lie-
besgeschichten enthält, nur regelmäßig abgewechselt
mit Kampfscenen.

Treten wir der ersten Seite naher, so sehen wir
sie dem bey weitem größten Theile nach eingenom-
men durch die Leichenspiele des Pelias. Diese Vor-
stellung beginnt auf der einen Seite mit Herakles, der
von andern Zuschauern umgeben, auf einem Throne
sitzend, den Vorstand des Spiels bildet x), eine Flö-
tenspielerin hinter sich. Am entgegengesetzten Ende
der Spiele ist Akastos, der Sohn des Pelias, mit sei-
nen Schwestern als Zuschauerinnen; er theilt ei-
nen Kranz aus, und Preisdreyfüße stehen bey ihm.
Zwischen beyden gehörig übereinkommenden Gruppen,
sind die verschiedenen Wettkämpfer, nehmlich drey

Paar

3) 35et)Apoll. Rh.l, 1303 war er nicht dabey zugegen. Nach
-er späteren und breiten Dichtung bey Hygin.273 kämpfte
er selbst mit. Dem Viergespann des Jolaos steht dort
Glaucus als besiegt gegenüber. Kallimachus (inDian.208,)
läßt auch Kyrene, eine Nymphe der Artemis, von der sie
^ zwey Jagdhunde empfangen, am Grab des Pelias einen
Sieg gewinnen, nehmlich über den Löwen, wovon Pindar
fpricht.

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