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Zeitschrift für Geschichte und Auslegung der alten Kunst — 1.1818

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https://doi.org/10.11588/diglit.8943#0624

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Nachrichten.

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Herr Menu v on Minutoli hat über die
künstlichen Glaspasten, welche Millefiori genannt
werden, und worüber oben S. 293 ein Wort gesagt
ist, neuerdings (in denhiesigen Gelehrten Anzei-
gen St. 98 d.J.) die Vermuthung geäussert, daß sie
nachgemachrer Murrhinus seyn möchten. Ohne die
Bruchstücke von Gefäßen in der Sammlung des Frey-
herrn, welche aus gleicher Masse seyn sollen, unter
Augen gehabt zu haben, läßt sich nur so viel bemer-
ken, daß das Aussehn der Millefiori mit dem Ausdruck
fleckig, wodurch Plinius und Martial den Murrhi-
nus bezeichnen, wenig übereinstimmt, und daß die klei-
nen Pasten dieser Art, wenn auch die Masse mit den
Scherben von Gefäßen dieselbe ist, wenigstens von
solchen sehr zu unterscheiden sind, und von alten
Schriftstellern nicht erwähnt werden. Vielleicht wird
man finden, daß sie vielmehr dem Mittelalter angehö-
ren; denn die Beschreibung, welche Theophilus Pres-
Lyter(Zur Gesch. der Litter. von Lessing TH.6
S. Z88 f.) von gewissen Glasflüssen macht, scheint
auf tue Millefiori genau zu passen. Man bediente sich
dazu der gefärbten Glaswürfel aus den alten Mosaiken,
(S. 330) was in der Vorrede S. 11 misverstanden ist,
arnd nannte sie Electra. Sie wurden nachher in Gold,
Silber und Kupfer gefaßt, woraus sich ergiebt, daß die
Stelle nicht von Gefäßen aus Glasflüssen zu verstehn
ist. Herr Professor Walraff in Köln hat in seiner
merkwürdigen Kunstsammlung einen Kelch von Por-
cellan, worin viele sehr schöne Millefiori eingebrannt
sind, die meisten ganz erhalten, einige aber verzo-
gen oder aufgelöst, indem sie der Hitze nicht genug
widerstanden.

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