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Die antiken Sculpturen.
derselben Schule, oder einen glücklichen Nachahmer
der Erfindung' und des Stils des Phidias.
In senkrechten Falken hängt die Tunica über
und neben dem rechten gerade stehenden Beine bis
aukdie Plinrhe; aber so einfach Oiefe Anordnung ist,
so ist sie doch nichts weniger a s einförmig. Breite
stnd schmale Massen wechseln mit einander, die brei-
ten sehen sich durch stärkere Vertiefungen ab, und
auf der Oberfläche find die kaum merklichen Ungleich-
Heiken oder Bewegungen des Stoffs angedeuret,
welche durch das Ausstößen des Gewands auf den
Boden entstehn. Die Stellung des linken Beins
hingegen läßt den geraden Fall nicht zu; die sanfte
Beugung deS Kniees zieht und bricht das Gewand
ist Bogen, unter denen die Umrisse der Glieder sich
entdecken. Wieder anders geordnet erscheint es an
der ganzen rechten Seite herunter. Hier schlagen
sich die zufammenstoßenden Enden um, und senken
sich in Bogen herab, zum höchstgefälligen Gegensatz
gegen die geraden liimu daneben.
An dem kurzen Gewand, welches mit demselben
schmalen Gürtel, der die Aegibe um den Leib festhält,
ausgebunden ist, bewundern wir eben die Manigfalr
rigkeit in der Vertheilung der Falten, und eben die
Eleganz der Bogen in der rechten Seite. Deutlich
läßt sich noch an der untern Kante hie und da die an-
gedeutete Einfassung bemerken, welche dieß Ueberr
kleid hatte, auf dem Kupferstiche ist sie aber nicht
sichtbar, und mehreutheils haben die Zeichner nicht
darauf geachtet 5). Selbst dem sonst genau beob,
achtendem
5) So z. B. an der Erato unter den TivokWen Musen
im Vatican vql. Muf. P. Cleni. T. I. fav. XXII, ntld
Mornim. d. M, Nsp. p. Pirauefi T. I. t. 34.
Die antiken Sculpturen.
derselben Schule, oder einen glücklichen Nachahmer
der Erfindung' und des Stils des Phidias.
In senkrechten Falken hängt die Tunica über
und neben dem rechten gerade stehenden Beine bis
aukdie Plinrhe; aber so einfach Oiefe Anordnung ist,
so ist sie doch nichts weniger a s einförmig. Breite
stnd schmale Massen wechseln mit einander, die brei-
ten sehen sich durch stärkere Vertiefungen ab, und
auf der Oberfläche find die kaum merklichen Ungleich-
Heiken oder Bewegungen des Stoffs angedeuret,
welche durch das Ausstößen des Gewands auf den
Boden entstehn. Die Stellung des linken Beins
hingegen läßt den geraden Fall nicht zu; die sanfte
Beugung deS Kniees zieht und bricht das Gewand
ist Bogen, unter denen die Umrisse der Glieder sich
entdecken. Wieder anders geordnet erscheint es an
der ganzen rechten Seite herunter. Hier schlagen
sich die zufammenstoßenden Enden um, und senken
sich in Bogen herab, zum höchstgefälligen Gegensatz
gegen die geraden liimu daneben.
An dem kurzen Gewand, welches mit demselben
schmalen Gürtel, der die Aegibe um den Leib festhält,
ausgebunden ist, bewundern wir eben die Manigfalr
rigkeit in der Vertheilung der Falten, und eben die
Eleganz der Bogen in der rechten Seite. Deutlich
läßt sich noch an der untern Kante hie und da die an-
gedeutete Einfassung bemerken, welche dieß Ueberr
kleid hatte, auf dem Kupferstiche ist sie aber nicht
sichtbar, und mehreutheils haben die Zeichner nicht
darauf geachtet 5). Selbst dem sonst genau beob,
achtendem
5) So z. B. an der Erato unter den TivokWen Musen
im Vatican vql. Muf. P. Cleni. T. I. fav. XXII, ntld
Mornim. d. M, Nsp. p. Pirauefi T. I. t. 34.