VE REIN SNA CHRICHTEN
•
Der Verein und seine Zeitschrift 1941—1944
Bericht des Schriftführers
Seit Erscheinen des letzten Schriftführerberichtes (N. F. 7,
259), der sich mit dem Vereinsleben 1941/42 beschäftigte, hat
sicli in den äußeren Verhältnissen, unter denen das Vereins-
leben abläuft, nichts geändert. Der Kriegszustand herrscht
nach wie vor, wir sind weiter von unseren zum Teil im feind-
lichen oder im neutralen Ausland lebenden Mitgliedern ge-
trennt, der Verkehr mit ihnen ist entweder eingestellt oder
durch die Verkehrsverhältnisse stark verzögert, die satzungs-
gemäß in diesem Jahre abzuhaltende Hauptversammlung fällt
aus den gleichen Gründen wie vor 2 Jahren aus. Trotzdem ist
das Vereinsleben, wie mit Genugtuung festgestellt werden
kann, weitergegangen. Bis vor kurzem haben sogar in Berlin
noch Vereinssitzungen mit ihren wissenschaftlichen Vorträgen
stattgefunden. •
Am wichtigsten für die Betätigung des Vereins war das
Weitererscheinen unserer Zeitschrift. Wir dürfen in diesem Zu-
sammenhang freilich nicht unterlassen, mitzuteilen, daß An-
fang 1943 bei der durch die Kriegsmaßnahmen bedingten Still-
legung vieler Zeitschriften auch unsere Zeitschrift anfänglich
davon betroffen war. Nur durch eine auf die Bedeutung der
ZHWK. hinweisende Eingabe des geschäftsführenden Aus-
schusses ist es damals gelungen, diese Maßnahme rückgängig
zu machen, so daß die Zeitschrift nach nur kurzer Unter-
brechung wieder erscheinen konnte. Drei gewichtige Doppel-
hefte der Jahrgänge 1943/44 und des neuen Bandes 8 legen
Zeugnis ab von dem wissenschaftlichen Fleiße und der passio-
nierten Tätigkeit auf dem Gebiete der Waffen- und Kostüm-
kunde. Ja, darüber hinaus erscheint jetzt im Rahmen der
ZHWK. als Beiheft II eine gewichtige Arbeit unseres Mit-
gliedes, Herrn Hans Schedelmann, über die Wiener Büchsen-
macher und Büchsenschäfter, welche im Titel zugleich ein ver-
heißungsvolles Programm ankündigt (vgl. die Anzeige S. 156).
Angesichts dieser für unser Fachwissen und seine Vertiefung so
bedeutsamen Leistungen unserer Zeitschrift und ihrer bewähr-
ten Schriftleitung, die mit hingebendem Fleiße und nie er-
müdender Tatkraft sich für ständig neue Aufsätze und fristge-
mäße Lieferung eingesetzt hat, können wir mit besonderem Stolz
feststellen, daß Deutschland nach wie vor die Führung auf dem
Gebiete der HistorischenWaffen- und Kostümkunde behauptet.
An dieser Stelle gebührt daher auch dem Verlage Walter de
Gruyter & Co. ein besonderer Dank für das große Entgegen-
kommen und die Sorgfalt, mit der er sich nach wie vor in auf-
opfernder Weise der Herstellung der Zeitschrift annimmt. Bei
der starken Personal- und Materialeinschränkung wirkt es wie
ein Wunder, daß unter den Kriegsverhältnissen die Zeitschrift
immer noch in altem Umfange und hervorragender Qualität
hat erscheinen können, und daß der Verein seinen Mitgliedern
die satzungsgemäße jährliche Heftezahl mit geringen kriegs-
bedingten Verzögerungen liefern konnte. Wenn namentlich
das gehaltvolle Heft 1/2 des 8. Bandes mit seinen zahlreichen
Abbildungen, darunter sogar eine in Farbdruck, in die Augen
springt, so müssen wir unseren Dank auch an das befreundete
Ausland richten, in diesem Falle an die Direktion der Königl.
Sammlungen auf Schloß Rosenborg in Kopenhagen, die die
kostbaren Druckstöcke in großzügiger Weise herlieh.
Zu unserem großen Bedauern ist vor 3 Monaten Herr Dr.
Lüdtke gestorben, mit dem die Schriftleitung im Verlage
über 20 Jahre im besten Einvernehmen zum Wohle der Zeit-
schrift zusammen gearbeitet hat. Ihm wird daher in diesem
Hefte ein gebührender Nachruf gewidmet. Gestützt auf diese
langjährige vertrauensvolle Zusammenarbeit hofft der Verein
mit dem Verlage, auch allen sich noch ergebenden Schwierig-
keiten zum Trotze, die Zeitschrift in den Frieden hinüber-
ühren zu können.
Trotz allen Interesses der Mitglieder und rühmenswerter
Zuwendungen, für die wir an dieser Stelle den Herren Kon-
czakowski, Weingarten, Weiß und dem Klingenmuseum So-
lingen unseren besten Dank sagen, würde der Verein nicht
imstande gewesen sein, seine Aufgaben weiter zu erfüllen, wenn
nicht regelmäßige Zuschüsse von Seiten des Reichsministers
für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung zur Verfügung
gestellt worden wären. Mit Freuden geben wir auch hierfür
unserer ganz besonderen Dankbarkeit Ausdruck.
Aus der Mitgliederbewegung ist folgendes festzustellen:
Der Verein zählte im Oktober 1942 192 Mitglieder. Von
diesen schieden 3 Mitglieder durch Kündigung usw., durch
Tod 5 Mitglieder aus. Besonders nahe standen dem Verein
Oberstleutnant a. D. Wilhelm Trapp (Juni 43) und Major a. D*
Emil Ilgner (30. 11. 42). Diese zwei gehörten mit zu den pro-
minentesten Mitgliedern des Vereins und wurden durch be-
sondere Nachrufe geehrt. Oberstleutnant Trapp war der lang-
jährige 2. bzw. I. Schatzmeister des Vereins, der diesen durch
sein kluges Bilanzgebahren über die Nöte der Inflation hinweg-
gesteuert hat. Major Ilgner war als renomierter Sammler weit-
hin bekannt und hat der Zeitschrift manchen wertvollen Bei-
trag geliefert. Ferner starben Prof. Dr. P. Schuhmacher,
Königsberg/Pr. am 26. 12.42, Generalkonsul Dr. Julius
Roselius, Bremen am 15. 5. 43, Oberst a. D. Arthur Straehler,
Hirschberg/Schl. am 8. 10. 43 und Dr. phil. Rene La Roche,
Ringwald, Kt. Aargau/Schweiz, dem sein Landsmann Dr.
Geßler hier einen Nachruf widmet. Jüngst starb noch als 6. An-
gehöriger im 90.Lebensjahre am 20.5. 44 zu Braunschweig unser
Ehrenmitglied Apotheker Robert Bohlmann. Mit ihm ist einer
der letzten der Gründergeneration dahingegangen, der noch
in die Tage Boeheims reichte. Trotz seinem hohen Alter war
er noch fleißiger Besucher unserer Tagungen. Aus berufenerer
Feder wird dem begeisterten Sammler und wahrhaft ernsten
Waffenforscher ein besonderer Nachruf gewidmet werden.
Während der Drucklegung dieses Hefts erreicht uns die er-
schütternde Nachricht, daß Baron Gederström, der Direktor
der Kgl. Leibrüstkammer in Stockholm, unser langjähriges
Vorstands- und Ehrenmitglied, einem schweren Leiden am
24. Juli erlegen ist. Für den Verein bedeutet dieser Tod ein
schwerer Verlust; vor allem aber ist in die Reihen der fach-
kundigen Gelehrten unseres Wissensgebietes eine Lücke ge-
rissen, die sich nicht sobald schließen wird. Dies werden alle,
die Waffenkunde treiben, weit über die nationalen Grenzen
hinaus schmerzlichst empfinden. Die hohen Verdienste des
Entschlafenen werden ihre Würdigung in einem besonderen
Nachruf des nächsten Hefts finden.
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Der Verein und seine Zeitschrift 1941—1944
Bericht des Schriftführers
Seit Erscheinen des letzten Schriftführerberichtes (N. F. 7,
259), der sich mit dem Vereinsleben 1941/42 beschäftigte, hat
sicli in den äußeren Verhältnissen, unter denen das Vereins-
leben abläuft, nichts geändert. Der Kriegszustand herrscht
nach wie vor, wir sind weiter von unseren zum Teil im feind-
lichen oder im neutralen Ausland lebenden Mitgliedern ge-
trennt, der Verkehr mit ihnen ist entweder eingestellt oder
durch die Verkehrsverhältnisse stark verzögert, die satzungs-
gemäß in diesem Jahre abzuhaltende Hauptversammlung fällt
aus den gleichen Gründen wie vor 2 Jahren aus. Trotzdem ist
das Vereinsleben, wie mit Genugtuung festgestellt werden
kann, weitergegangen. Bis vor kurzem haben sogar in Berlin
noch Vereinssitzungen mit ihren wissenschaftlichen Vorträgen
stattgefunden. •
Am wichtigsten für die Betätigung des Vereins war das
Weitererscheinen unserer Zeitschrift. Wir dürfen in diesem Zu-
sammenhang freilich nicht unterlassen, mitzuteilen, daß An-
fang 1943 bei der durch die Kriegsmaßnahmen bedingten Still-
legung vieler Zeitschriften auch unsere Zeitschrift anfänglich
davon betroffen war. Nur durch eine auf die Bedeutung der
ZHWK. hinweisende Eingabe des geschäftsführenden Aus-
schusses ist es damals gelungen, diese Maßnahme rückgängig
zu machen, so daß die Zeitschrift nach nur kurzer Unter-
brechung wieder erscheinen konnte. Drei gewichtige Doppel-
hefte der Jahrgänge 1943/44 und des neuen Bandes 8 legen
Zeugnis ab von dem wissenschaftlichen Fleiße und der passio-
nierten Tätigkeit auf dem Gebiete der Waffen- und Kostüm-
kunde. Ja, darüber hinaus erscheint jetzt im Rahmen der
ZHWK. als Beiheft II eine gewichtige Arbeit unseres Mit-
gliedes, Herrn Hans Schedelmann, über die Wiener Büchsen-
macher und Büchsenschäfter, welche im Titel zugleich ein ver-
heißungsvolles Programm ankündigt (vgl. die Anzeige S. 156).
Angesichts dieser für unser Fachwissen und seine Vertiefung so
bedeutsamen Leistungen unserer Zeitschrift und ihrer bewähr-
ten Schriftleitung, die mit hingebendem Fleiße und nie er-
müdender Tatkraft sich für ständig neue Aufsätze und fristge-
mäße Lieferung eingesetzt hat, können wir mit besonderem Stolz
feststellen, daß Deutschland nach wie vor die Führung auf dem
Gebiete der HistorischenWaffen- und Kostümkunde behauptet.
An dieser Stelle gebührt daher auch dem Verlage Walter de
Gruyter & Co. ein besonderer Dank für das große Entgegen-
kommen und die Sorgfalt, mit der er sich nach wie vor in auf-
opfernder Weise der Herstellung der Zeitschrift annimmt. Bei
der starken Personal- und Materialeinschränkung wirkt es wie
ein Wunder, daß unter den Kriegsverhältnissen die Zeitschrift
immer noch in altem Umfange und hervorragender Qualität
hat erscheinen können, und daß der Verein seinen Mitgliedern
die satzungsgemäße jährliche Heftezahl mit geringen kriegs-
bedingten Verzögerungen liefern konnte. Wenn namentlich
das gehaltvolle Heft 1/2 des 8. Bandes mit seinen zahlreichen
Abbildungen, darunter sogar eine in Farbdruck, in die Augen
springt, so müssen wir unseren Dank auch an das befreundete
Ausland richten, in diesem Falle an die Direktion der Königl.
Sammlungen auf Schloß Rosenborg in Kopenhagen, die die
kostbaren Druckstöcke in großzügiger Weise herlieh.
Zu unserem großen Bedauern ist vor 3 Monaten Herr Dr.
Lüdtke gestorben, mit dem die Schriftleitung im Verlage
über 20 Jahre im besten Einvernehmen zum Wohle der Zeit-
schrift zusammen gearbeitet hat. Ihm wird daher in diesem
Hefte ein gebührender Nachruf gewidmet. Gestützt auf diese
langjährige vertrauensvolle Zusammenarbeit hofft der Verein
mit dem Verlage, auch allen sich noch ergebenden Schwierig-
keiten zum Trotze, die Zeitschrift in den Frieden hinüber-
ühren zu können.
Trotz allen Interesses der Mitglieder und rühmenswerter
Zuwendungen, für die wir an dieser Stelle den Herren Kon-
czakowski, Weingarten, Weiß und dem Klingenmuseum So-
lingen unseren besten Dank sagen, würde der Verein nicht
imstande gewesen sein, seine Aufgaben weiter zu erfüllen, wenn
nicht regelmäßige Zuschüsse von Seiten des Reichsministers
für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung zur Verfügung
gestellt worden wären. Mit Freuden geben wir auch hierfür
unserer ganz besonderen Dankbarkeit Ausdruck.
Aus der Mitgliederbewegung ist folgendes festzustellen:
Der Verein zählte im Oktober 1942 192 Mitglieder. Von
diesen schieden 3 Mitglieder durch Kündigung usw., durch
Tod 5 Mitglieder aus. Besonders nahe standen dem Verein
Oberstleutnant a. D. Wilhelm Trapp (Juni 43) und Major a. D*
Emil Ilgner (30. 11. 42). Diese zwei gehörten mit zu den pro-
minentesten Mitgliedern des Vereins und wurden durch be-
sondere Nachrufe geehrt. Oberstleutnant Trapp war der lang-
jährige 2. bzw. I. Schatzmeister des Vereins, der diesen durch
sein kluges Bilanzgebahren über die Nöte der Inflation hinweg-
gesteuert hat. Major Ilgner war als renomierter Sammler weit-
hin bekannt und hat der Zeitschrift manchen wertvollen Bei-
trag geliefert. Ferner starben Prof. Dr. P. Schuhmacher,
Königsberg/Pr. am 26. 12.42, Generalkonsul Dr. Julius
Roselius, Bremen am 15. 5. 43, Oberst a. D. Arthur Straehler,
Hirschberg/Schl. am 8. 10. 43 und Dr. phil. Rene La Roche,
Ringwald, Kt. Aargau/Schweiz, dem sein Landsmann Dr.
Geßler hier einen Nachruf widmet. Jüngst starb noch als 6. An-
gehöriger im 90.Lebensjahre am 20.5. 44 zu Braunschweig unser
Ehrenmitglied Apotheker Robert Bohlmann. Mit ihm ist einer
der letzten der Gründergeneration dahingegangen, der noch
in die Tage Boeheims reichte. Trotz seinem hohen Alter war
er noch fleißiger Besucher unserer Tagungen. Aus berufenerer
Feder wird dem begeisterten Sammler und wahrhaft ernsten
Waffenforscher ein besonderer Nachruf gewidmet werden.
Während der Drucklegung dieses Hefts erreicht uns die er-
schütternde Nachricht, daß Baron Gederström, der Direktor
der Kgl. Leibrüstkammer in Stockholm, unser langjähriges
Vorstands- und Ehrenmitglied, einem schweren Leiden am
24. Juli erlegen ist. Für den Verein bedeutet dieser Tod ein
schwerer Verlust; vor allem aber ist in die Reihen der fach-
kundigen Gelehrten unseres Wissensgebietes eine Lücke ge-
rissen, die sich nicht sobald schließen wird. Dies werden alle,
die Waffenkunde treiben, weit über die nationalen Grenzen
hinaus schmerzlichst empfinden. Die hohen Verdienste des
Entschlafenen werden ihre Würdigung in einem besonderen
Nachruf des nächsten Hefts finden.