Graf Guntram
rr
-rief einer Dame re.
I
verlange, daß eine Magd eine Maschine, ein Uhr-
werk ist. Keine Mienen, kein Schmollen, kein Nach-
trägen, mit einem Wort kein Flitsch und Blut,
keine Fühlbarkeit, alles dies schickt sich nicht für
meinen Dienst, sie muß ihm obliegen, wie wenn
sie von Stahl und Eisen wäre.
Es wäre eigentlich meine Schuldigkeit, Ihnen,
gnädige Frau! persönlich aufzuwartcn, allein ich
habe den Hafenbinder und den Schneider meines
Mannes auf der Stör, und da wißen Sie schon
selbst, daß man nicht abkommen kann. Indessen
behalte ich mir diese Ehre vor, und bin hoch-
achtungsvoll
Ihre ergebene
Bttilie von Zsnkeisen.
Graf Guntram zog zur Jagd hinaus,
Ihm war so wohl als ging's zum Strauß,
Er ritt und sang zum Zeitvertreib,
Da kam den Weg ein altes Weib.
„Herr Guntram!" sprach der Knappe sein,
„Das Ding will mich fürwahr nicht freu'»!
„Glaubt einem alten Jägersmann
„Solch' Weib sagt stets ein Uebel an!"
Der Graf spricht lachend in den Bart:
„Das paßt für Leute deiner Art!"
Er sang und ritt gar froh daher, —
Da läuft ein Haas' die Straße quer.
„Herr Guntram," spricht der Knappe sein,
„Des Unglücks finst're Wolken dräu'n!
„Trau't meinem Wort als JägerSmann,
„Solch Haas' sagt stets ein Uebel an!"
Der Graf spricht lachend in den Bart:
„Das paßt für Leute deiner Art!"
Er sang und ritt in froher Hast, —
Da sperrt den Weg ein breiter Ast.
rr
-rief einer Dame re.
I
verlange, daß eine Magd eine Maschine, ein Uhr-
werk ist. Keine Mienen, kein Schmollen, kein Nach-
trägen, mit einem Wort kein Flitsch und Blut,
keine Fühlbarkeit, alles dies schickt sich nicht für
meinen Dienst, sie muß ihm obliegen, wie wenn
sie von Stahl und Eisen wäre.
Es wäre eigentlich meine Schuldigkeit, Ihnen,
gnädige Frau! persönlich aufzuwartcn, allein ich
habe den Hafenbinder und den Schneider meines
Mannes auf der Stör, und da wißen Sie schon
selbst, daß man nicht abkommen kann. Indessen
behalte ich mir diese Ehre vor, und bin hoch-
achtungsvoll
Ihre ergebene
Bttilie von Zsnkeisen.
Graf Guntram zog zur Jagd hinaus,
Ihm war so wohl als ging's zum Strauß,
Er ritt und sang zum Zeitvertreib,
Da kam den Weg ein altes Weib.
„Herr Guntram!" sprach der Knappe sein,
„Das Ding will mich fürwahr nicht freu'»!
„Glaubt einem alten Jägersmann
„Solch' Weib sagt stets ein Uebel an!"
Der Graf spricht lachend in den Bart:
„Das paßt für Leute deiner Art!"
Er sang und ritt gar froh daher, —
Da läuft ein Haas' die Straße quer.
„Herr Guntram," spricht der Knappe sein,
„Des Unglücks finst're Wolken dräu'n!
„Trau't meinem Wort als JägerSmann,
„Solch Haas' sagt stets ein Uebel an!"
Der Graf spricht lachend in den Bart:
„Das paßt für Leute deiner Art!"
Er sang und ritt in froher Hast, —
Da sperrt den Weg ein breiter Ast.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Brief einer Dame, welche sich nach einer Magd erkundigt" "Graf Guntram"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 13.1851, Nr. 298, S. 77
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg