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Ein Tag aus dem Leben zweier ungleichen Gatten.
jungfer mit der Köchin in Hellen, lichten Streit gerathen ist,
so daß nicht viel gefehlt hätte, so wären sich Beide in die
Haare gefahren. Da wollte ich nun unterthänig bitten —"
„Nein, nun wird es mir doch zu bunt!" brach jetzt Thekla
los. „Küchen- und Stalldiffercnzen auszugleichen, entspricht
weder meiner Bestimmung, noch meiner Neigung. Ich sollte
durch Anhören solcher profaner Dinge meine Phantasie gleich-
sam vergiften, um sie, besteckt mit dem Schmutz der Gemeinheit,
in die heilige Stille meines nur den Musen geweihten Arbeits-
zimmers zurückzuführen? Nimmermehr! Ich lasse hierdurch den
Leuten wisien, daß es mir gleich ist, ob sie in meinen Diensten
bleiben oder gehen, ob sie sich unter einander vertragen oder
nicht, wenn ich nur Ruhe vor ihnen habe. Damit mir nun
diese gesichert bleibe, gehe ich jetzt, in mein Kabinet mich ein-
zuschließen, mit dem ausdrücklichen Bemerken, daß ich Niemand,
er möge sein, wer er wolle, zugänglich bin. Wornach zu achten."
(Schluß folgt.)
[
I
Der eigne Heerd.
Der eigne Heerd, o süßer Laut!
O cw'ge Quelle reinster Freuden!
Gesegnet ist, wer dich erbaut,
Gesegnet selbst in bittern Leiden!
Was leiht dem Armen starken Muth,
Die schwersten Lasten zu ertragen,
Und oftmals gar mit seinem Blut
Sein Stücklein Brod's sich zu erjagen?
Ein Tag aus dem Leben zweier ungleichen Gatten.
jungfer mit der Köchin in Hellen, lichten Streit gerathen ist,
so daß nicht viel gefehlt hätte, so wären sich Beide in die
Haare gefahren. Da wollte ich nun unterthänig bitten —"
„Nein, nun wird es mir doch zu bunt!" brach jetzt Thekla
los. „Küchen- und Stalldiffercnzen auszugleichen, entspricht
weder meiner Bestimmung, noch meiner Neigung. Ich sollte
durch Anhören solcher profaner Dinge meine Phantasie gleich-
sam vergiften, um sie, besteckt mit dem Schmutz der Gemeinheit,
in die heilige Stille meines nur den Musen geweihten Arbeits-
zimmers zurückzuführen? Nimmermehr! Ich lasse hierdurch den
Leuten wisien, daß es mir gleich ist, ob sie in meinen Diensten
bleiben oder gehen, ob sie sich unter einander vertragen oder
nicht, wenn ich nur Ruhe vor ihnen habe. Damit mir nun
diese gesichert bleibe, gehe ich jetzt, in mein Kabinet mich ein-
zuschließen, mit dem ausdrücklichen Bemerken, daß ich Niemand,
er möge sein, wer er wolle, zugänglich bin. Wornach zu achten."
(Schluß folgt.)
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I
Der eigne Heerd.
Der eigne Heerd, o süßer Laut!
O cw'ge Quelle reinster Freuden!
Gesegnet ist, wer dich erbaut,
Gesegnet selbst in bittern Leiden!
Was leiht dem Armen starken Muth,
Die schwersten Lasten zu ertragen,
Und oftmals gar mit seinem Blut
Sein Stücklein Brod's sich zu erjagen?
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Der eigene Heerd"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 13.1851, Nr. 308, S. 156
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg