Auserlesene Gedichte von Weiland Gottlieb
Biedermaier.
Auf den 8üstcn Geburtstag des Herrn Altbiirgcrmcistcrs
Martin.
Schlagt den Zapfen aus dem Faxe,
Das der Vicrunddrciß'ger füllt
Mit dem Nasse zu dem Spaße,
Welcher unserm Martin gilt!
Achtzig Jahr ist doch ein Alter,
Und ich glaub' er tanzt noch gar,
Wie der Herr Kentcivcrwalter,
Der hoch i, die Siebzig war!
Lustig, Freunde und Bekannte,
Lustig, liebe Schwägerin,
Lustig, lustig, Anverwandte,
Lustig ist »ach meinem Sinn!
Leider, daß beim heut'gen Feste
Seche Kinder find zerstreut,
Und sich in her Zahl der Gäste
Rur ein Sinzig'S mit un« freut.
Ach! die vielen Andern wohnen
In Paris, in Buffalo,
Stuttgart, SaSbäch — solchen Zonen,
Die wo ganz wo anderswo!
Lustig, Freunde und Bekannte,
Lustig, liebe Schwägerin,
Lustig, lustig, Anverwandte,
Lustig ist nach meinem Sinn!
Ei, die Frau Altbürgcrmeistrin
Schenkt uns Einen, welcher packt,
Da ist Feuer, da ist Geist d'rin —
Und was sic für Kuchen backt!
Könnt' sic doch den Kindern schicken
Bon der Bretzel auch ein Stück;
Hinter Vater Martins Rücken
War' cs nöthig nicht, zum Glück!
Lustig, Freunde und Bekannte,
Lustig, liebe Schwägerin,
Lustig, lustig, Anverwandte,
Lustig ist nach meinem Sinn!
Alle sind sic gut gerathcn,*)
Wic'S von selber fich versteht,
Wo mit lobenSwerthen Thaten
Stets voran der Vater geht,
Dem die Mutter geht zur Seite,
Dem die Freunde, geh'n zur Hand,
Der mit sich zu Rath geht heute,
Und der morgen Rathsvorstand.
Lustig, Freunde und Bekannte,
Lustig, liebe Schwägerin,
Lustig, lustig, Anverwandte,
Lustig ist nach meinem Sinn.
Aller Waisenkinder Vater,
Und den Wittwen zugethan.
Rahm er sich sogar noch spater
Des entlaff'ncn Sträflings an.
Philipp, der sein Knecht geworden,
Ist der bräv'stc Mensch jetzt fast,
Welcher sonst an vielen Orten
De» Gemeinden fiel zur Last.
Lustig, Freunde und Bekannte,
Lustig, liebe Schwägerin,
Lustig, lustig, Anverwandte,
Lustig ist nach meinem Sinn!
Staunen muß cs nur erregen,
Wenn der Sinn das Alles mißt,
Was »ui Alles unfrctwegcn
Schon durch ihn geschehen ist.
O, wie viele AmISbcrichtc,
O, wie viel hat er gemacht,
Sitzend bei dem thcuren Lichte
Oft noch bis nach Mitternacht.
Lustig, Freunde und Bekannte,
Lustig, liebe Schwägerin,
Lustig, luftig, Anverwandte,
Lustig ist nach meinem Sinn!
t Kinder, nicht die Bretzeln, abschon auch düse.
Zur Verständigung de« Verfassers des Gedicht«.
Biedermaier.
Auf den 8üstcn Geburtstag des Herrn Altbiirgcrmcistcrs
Martin.
Schlagt den Zapfen aus dem Faxe,
Das der Vicrunddrciß'ger füllt
Mit dem Nasse zu dem Spaße,
Welcher unserm Martin gilt!
Achtzig Jahr ist doch ein Alter,
Und ich glaub' er tanzt noch gar,
Wie der Herr Kentcivcrwalter,
Der hoch i, die Siebzig war!
Lustig, Freunde und Bekannte,
Lustig, liebe Schwägerin,
Lustig, lustig, Anverwandte,
Lustig ist »ach meinem Sinn!
Leider, daß beim heut'gen Feste
Seche Kinder find zerstreut,
Und sich in her Zahl der Gäste
Rur ein Sinzig'S mit un« freut.
Ach! die vielen Andern wohnen
In Paris, in Buffalo,
Stuttgart, SaSbäch — solchen Zonen,
Die wo ganz wo anderswo!
Lustig, Freunde und Bekannte,
Lustig, liebe Schwägerin,
Lustig, lustig, Anverwandte,
Lustig ist nach meinem Sinn!
Ei, die Frau Altbürgcrmeistrin
Schenkt uns Einen, welcher packt,
Da ist Feuer, da ist Geist d'rin —
Und was sic für Kuchen backt!
Könnt' sic doch den Kindern schicken
Bon der Bretzel auch ein Stück;
Hinter Vater Martins Rücken
War' cs nöthig nicht, zum Glück!
Lustig, Freunde und Bekannte,
Lustig, liebe Schwägerin,
Lustig, lustig, Anverwandte,
Lustig ist nach meinem Sinn!
Alle sind sic gut gerathcn,*)
Wic'S von selber fich versteht,
Wo mit lobenSwerthen Thaten
Stets voran der Vater geht,
Dem die Mutter geht zur Seite,
Dem die Freunde, geh'n zur Hand,
Der mit sich zu Rath geht heute,
Und der morgen Rathsvorstand.
Lustig, Freunde und Bekannte,
Lustig, liebe Schwägerin,
Lustig, lustig, Anverwandte,
Lustig ist nach meinem Sinn.
Aller Waisenkinder Vater,
Und den Wittwen zugethan.
Rahm er sich sogar noch spater
Des entlaff'ncn Sträflings an.
Philipp, der sein Knecht geworden,
Ist der bräv'stc Mensch jetzt fast,
Welcher sonst an vielen Orten
De» Gemeinden fiel zur Last.
Lustig, Freunde und Bekannte,
Lustig, liebe Schwägerin,
Lustig, lustig, Anverwandte,
Lustig ist nach meinem Sinn!
Staunen muß cs nur erregen,
Wenn der Sinn das Alles mißt,
Was »ui Alles unfrctwegcn
Schon durch ihn geschehen ist.
O, wie viele AmISbcrichtc,
O, wie viel hat er gemacht,
Sitzend bei dem thcuren Lichte
Oft noch bis nach Mitternacht.
Lustig, Freunde und Bekannte,
Lustig, liebe Schwägerin,
Lustig, luftig, Anverwandte,
Lustig ist nach meinem Sinn!
t Kinder, nicht die Bretzeln, abschon auch düse.
Zur Verständigung de« Verfassers des Gedicht«.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Auserlesene Gedichte von Weiland Gottlieb Biedermaier"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Kommentar
Die Illustration ist bis auf ein "S" in der Bildmitte identisch mit: Fliegende Blätter, 23.1856, Nr. 533, S. 39
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 23.1856, Nr. 543, S. 118
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg