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Spitalarzt. „Was fehlt Dir, wo thut's weh?"

Handwerksbnrsche. „I wois it! Mir isch eba goar
so schleacht, dasch i moi, i müscht stcarba!"

Arzt. „Hab' keine Angst, die Schwaben sterben nicht
so schnell."

Handw. „I bin aber koi Schwab." —

Arzt. „Was, Bursch', Du willst Deine Nationalität
läugnen?"

Handw. „Roi, i bi wägerle koi Schwab, i bi a Preisch." !

Arzt. „O Du unverschämter Hallunke, Du ein Preuße?
Das ist doch stark!"

Handw. „Bigott, Herrle, i bi a Preisch, aus Hechinge
z'Haus!"

Die Wette.

„Seph, wo willst denn us oimäl hin? Gelt, jetzt kannst
Di »immer verberga; g'wonna hast die Wett', die acht Paar
Knackwurst' hast leichtweg gessa, dafür ist Dir's aber auch jetzt
stoinübel!"

„O, noi! i mueß mi nur sonst sputa. Weißt, mein
^ckieres schimpft allemol so malefizisch, wenn i z'spät zum Nacht-
esta komm'!"

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liner Familie acht Tage davon un' gibt wenigstens 20 Silber-
jroschen dafür aus. Nee, hören Sie, lieber Mann, da sehen
Sie ja zu Jrund' dabei!"

N aturhistorische Ueberraschung.

Freie Uebertragungen aus dem Höchstdeutschen
in das Hochdeutsche.*)

Proben aus einer demnächst erscheinenden Sammlung Gedichte von
Emil Speikgraber.

Das folgende Gedicht scheint sich aus ei» Mißverständniß
zu beziehen, daö aber, als der angesprochenen Person ohnehin
bekannt, nicht weiter bezeichnet wird.

I.

Griginal.

Was hiazta dös Mensch
Für a Gsäuö mache» thuat!
Hast enda 's Maul ausg'macht,
War lang alles guat.

Urbretragung.

Die zarte Maid — Gott sei's
geklagt,

Wie hat sie's zu Herzen ge-
nommen —

Hätt' sie nur ein Wörtlein früher
gesagt,

War' Alles ganz anders ge-
kommen.

II.

In da Knchl hon i glost bis In der Küche lauscht' ich ge-
d'Knödl rott'n warn g'weß'n, spannt,

Js da Waldmandl kemma, Bis es Zeit für die Klöße

Hat's glei a so g'sreß'n.

wäre.

Da kam der Haushund gerannt,
Und verzehrt sie roh — aus
Ehre!

Nummer II. macht sich selbst verständlich.

*) Da dieses Deutsch aus den Alpen, also der höchsten Gegend unseres
Vaterlandes stammt, so erscheint die Benennung Höchstdeutsch alS
Gegensatz zu Hochdeutsch und Niederdeutsch vollkommen gerechtfertigt.

Anm. des Verfassers.

Expensalien.

Advokat. (Kommt von einem Geschäftsgänge zurück und
sieht im Erpensalienbuche nach.) „Es ist heute doch schon der
Klosterbauer da gewesen, wie mir die Köchin sagte; — warum
ist hier nichts eingetragen?"

Coneipient. „Er hat blos seine leere Geldgurte abge-
holt, die er letzthin mitzunehmen vergessen hatte."

Advokat. „Haben Sie denn gar nichts Dienstliches mit
ihm gesprochen?"

Coneipient. „Nein! — Nur hat er beim Weggehen
so nebenbei gefragt, wie es init seinem Prozesse contra Frosch-
müller stünde?"

Advokat, „ginn! und was. haben Sie ihm darauf
erwidert?"

Coneipient. „Nichts; — ich habe blos — weil ich
in concreto noch nicht gehörig informirt bin — die Achsel»
gezuckt."

Advokat. „Gleichviel! — schreiben Sie also ein: für j
mündliche Information 1 st. 45 kr."
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Titel/Objekt
"Naturhistorische Ueberraschung"
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Fliegende Blätter
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Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

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Werktitel/Werkverzeichnis

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Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

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Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

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Thema/Bildinhalt (GND)
Handwerker <Motiv>
Kranker <Motiv>
Karikatur
Herkunft
Arzt <Motiv>
Satirische Zeitschrift
Schwaben <Motiv>

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Künstler/Urheber (GND)
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Digitales Bild
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Public Domain Mark 1.0
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Fliegende Blätter, 26.1857, Nr. 604, S. 30

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