Fliegende Blätter (26.1857 (Nr. 601-626))

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Auserlesene Gedichte weiland Gottlieb Biedermaiers.

Wenn etwas recht leichtfertig gearbeitet ist, so sagt man: „Das hält anch von 11 Uhr bis Mittag!"

Zwei Maurergesellen hatten zu ihrer Arbeit noch nicht einmal dieses Zutrauen, denn als sie ein Stuck eingestürzter
Gartenmauer laut Akkord ausgerichtct hatten, sagte »ach beendigter Arbeit der Eine:

„Du, Marsin, geh' hinein und hol's Geld, ich will derweil die Mauer halten."

O quälet nie ein Thier zum Scherze
Und auch zum Ernste quält cs nie!
Bekanntlich unterliegt dem Schmerze
So wie der Mensch das liebe Vieh.

Es kann euch nicht vor Amt verklagen,
Ach! um so wcn'ger sollt ihr's schlagen!

Wer seinem Stier das Maul verbindet,
Der thut cs auch bei Weib und Kind,
Ein Menschenfreund indessen findet,

Daß solche Thate» unrecht sind.

Sogar der Hund, der ofsinals fehlet,

Hat Anspruch, daß man ihn nicht quälet.

Nach seinem frommen Ebcnbilde

Schuf Gott den Mensche», das bedenkt!
O lcrn't von seiner Vatcrmilde,

Auch er hat Mitleid uns geschenkt;

Und züchtiget mit Ruthenhicben
Die Bube», die das Vieh betrüben!

Isegen die Efjfeiqiiäfeiei.