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An eint v erchrliche R edaktion der Fliegenden Blätter.

»äl,cr, baß ich etwas zurückweichen mußte, „ich kann Ihnen
gar nicht sagen, wie mich das freut."

„Wenn Sie vielleicht die Reisekosten", — sagte ich.

„Nicht scheuen wollen," unterbrach er mich, „Ihnen wie-
der eine Gegcnvisitc zu machen? — Gewiß nicht — ich habe
überdicß im Sinne Kurhcssen nächstens zu bereisen. Es ist
eins meiner Lieblingsländcr, denn dorthin geht ein enorm großer
Theil meines berühmten Wassers. Sie dürfen sich darauf ver-
lassen, daß ich Sie nächstens einmal in Hanau überrasche."

„Aber Herr Lob — das theure Wirthshauslcben hier —"

„Ich werde mich bei Ihnen einquartircn", sagtederschreck-
liche Mensch, drängte mich dabei mit unabweisbarer Freundlichkeit
immer mehr und mehr der Thüre zu, und — ehe ich eigentlich
recht wußte, wie ich dahin gekommen, fand ich mich wieder auf
der Straße.

Ist das nun eine Behandlung? — Im Anfang war ich
wüthend. Wie ich mich aber gesammelt hatte, überlegte ich
mir die Sache kurz, und ging geraden Wegs auf die Po-
lizei. Die Polizei ist der natürliche angeborene Schutz je-
des Deutschen. Dort wollten sie aber nichts davon wissen,

und thaten, als ob sic nicht verstünden, was ich ihnen
sagte. Dann ging ich zu einem deutschen Advokaten, dem ich
erst 20 Frank bezahlen mußte, und dann setzte er mir aus-
einander, daß ich nur eine Klage gegen Herrn Lob mit Erfolg
einreichen könne — wenn ich ihm wirklich bewiese, daß alle die
Zeugnisse falsch wären; das heißt eine Correspondenz mit einigen
tausend Menschen eröffnen müßte, von denen vielleicht die Hälfte
gar nicht eristirtc.

Da saß ich. Zuerst 7 halbe zu l*/2 und 13 ganze Flacons
zu 3 Thlr., ohne das Porto, mit Gebrauchsanweisung, dann
eine Glatze, hiernach die Reise nach Paris mit sonstigen Spesen,
und dann die Rückreise — Alles umsonst — ist das erlaubt?
ist das eine Behandlung für einen kurhessischcn Staatsbürger?

Aber ich will Sic nicht mit weiteren Klagen ermüden.
Nur, etwaigen Mißverständnissen vorzubenge», erlaube ich mir
hier noch die Bemerkung, daß ich die 20,000 Thlr. richtig nicht
bekommen habe.

Was Amalie anbetrifft, so gehört das nicht in die Oeffcnt-
lichkcit, aber ich unterschreibe mich hochachtungsvoll als

Ihren unglücklichsten Sterblichen Fridolin Lehmann.

„Aber, mein lieber Doktor, wie mögen Sie nur so ein Hciden-Kapital aus diese Bücher legen! — die Ihne» nicht nur keine
Zinse» tragen, sondern an denen Sie, wenn Sie dieselben heute verwerthen wollen, wenigstens 66 Prozent des Anlagekapitals verlieren!
Warum kaufen Sic statt dieser Bücher nicht lieber Badische — oder Ansbach-Gunzcnhause» — oder wenigstens Leipziger Credit-Aktien ?"
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Master Vorwärts"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
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Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Braun, Kaspar
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Rauchen <Motiv>
Aktienmarkt
Empfehlung
Geschäftsmann <Motiv>
Karikatur
Buch <Motiv>
Schreibtisch
Kapitalismus
Satirische Zeitschrift
Geschäftstüchtigkeit

Literaturangabe

Rechte am Objekt

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Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 26.1857, Nr. 618, S. 140

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
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