Was der Tannendaum von der Lieb versteht.
Oberbayerisch.
Bei der Hütten is Nacht, weit 'naus hallt's Glöckei,
Vor der Thür steht a rauscheter Tannebaum,
A steinalter Lader — a g'waltig's Bröckei
Der nackelt und brummelt allweil im Traum.
Am Heerd sitzt der Bua, gar a lustiger Schlange!,
Der plauscht mit dem Deandl, a Freund, der kann's,
Na nimmt er die Zither und singt ihr a G'sangel
Von der HeirathSsach, von der Lieb und vom Tanz.
As Deandl dös denkt •— so a Schatz woar a Leben,
An Bnb'n reißt's aa scho — no guati Nacht,
Da fangt er's und hat ihr a Bußl geben.
As Deandl bvncEt d'Aeugerl zu und lacht.
Und nacha paßt's auf, wie der Mond so schön klar is,
Wie der Bua ihr au ewige Lieb verspricht,
Der Tannenbaum schüttelt den Kopf: „bal's wahr is",
Er hat's halt schon gar so oft,g'hört, die G'schicht!
K. K.
Der Gang von der Eisenbahn in den Gasthof. 45
Vaterländisches Zeitbild.
I.
Ankunft auf dem Bahnhof in Stuttgart mit dem Courier-
zug Morgens 5 Uhr im Juni dieses 63er Jahres.
Reisender: „Wo sind denn Leute, die unser Gepäck
fortschaffcn?" — Kondukteur: „Ja, die sind jetzt noch
net da." — Reisender: „Was, Niemand da? Es gibt
doch hier Packträger?!" — Kondukteur: „Ja freilich, mir
habet drei Institut und drei Direkter mit 80 Mann." —
Reisender: „Aber was nützt mir der Mantel, wenn er
nicht gerollt ist; was sollen wir machen mit unserm Gepäck?"
— Kondukteur: „Wisset Se was? Lasset Sc's da stehe
oder trage Se's allbereits selber."
II.
Wie die Reisenden allbereits selber unterwegs sind.
Oberbayerisch.
Bei der Hütten is Nacht, weit 'naus hallt's Glöckei,
Vor der Thür steht a rauscheter Tannebaum,
A steinalter Lader — a g'waltig's Bröckei
Der nackelt und brummelt allweil im Traum.
Am Heerd sitzt der Bua, gar a lustiger Schlange!,
Der plauscht mit dem Deandl, a Freund, der kann's,
Na nimmt er die Zither und singt ihr a G'sangel
Von der HeirathSsach, von der Lieb und vom Tanz.
As Deandl dös denkt •— so a Schatz woar a Leben,
An Bnb'n reißt's aa scho — no guati Nacht,
Da fangt er's und hat ihr a Bußl geben.
As Deandl bvncEt d'Aeugerl zu und lacht.
Und nacha paßt's auf, wie der Mond so schön klar is,
Wie der Bua ihr au ewige Lieb verspricht,
Der Tannenbaum schüttelt den Kopf: „bal's wahr is",
Er hat's halt schon gar so oft,g'hört, die G'schicht!
K. K.
Der Gang von der Eisenbahn in den Gasthof. 45
Vaterländisches Zeitbild.
I.
Ankunft auf dem Bahnhof in Stuttgart mit dem Courier-
zug Morgens 5 Uhr im Juni dieses 63er Jahres.
Reisender: „Wo sind denn Leute, die unser Gepäck
fortschaffcn?" — Kondukteur: „Ja, die sind jetzt noch
net da." — Reisender: „Was, Niemand da? Es gibt
doch hier Packträger?!" — Kondukteur: „Ja freilich, mir
habet drei Institut und drei Direkter mit 80 Mann." —
Reisender: „Aber was nützt mir der Mantel, wenn er
nicht gerollt ist; was sollen wir machen mit unserm Gepäck?"
— Kondukteur: „Wisset Se was? Lasset Sc's da stehe
oder trage Se's allbereits selber."
II.
Wie die Reisenden allbereits selber unterwegs sind.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Was der Tannenbaum von der Lieb versteht" "Der Gang von der Eisenbahn in den Gasthof"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 39.1863, Nr. 944, S. 45
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg