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Sitz' ich noch beim Lampenscheine
Dichtend hier in tiefer Nacht,

Ist mir gar nicht bang alleine,

Da die Wache Runde macht.

Ewig d'rum gepriesen sei
Unsere brave Polizei
Und die hohe Obrigkeit.

Ruhig bleib ich hier auch sitzen,

Bei der Feuerglocke Klang',

Denn es eilen Feuerspritzen
Rasselnd schon die Straß' entlang,

Die der Magistrat der Stadt
Immer in Bereitschaft hat,

Unsere hohe Obrigkeit.

Wirklich du bist zu beklagen,

Armes Land, America,

Wo die Menschen todt sich schlagen,

Wo man Städte brennen sah.

Unbekümmert bleibt dabei
Schutzmannschaft und Polizei,

Hättest du nur Obrigkeit!

An die Herren der Flieg

Ihre Herren Gelährtcn magcn och schene Kerle sein,
die haben also die simple Schrift uf den alten Steen nich
herausgekriegt! Unser cner is nich von heite, aber dem macht
ihr noch keene Wippchen vor. Da braucht mer niche erscht
uf de Univeschitet zu latschen, wenn mer so was lesen will.
Sagen Sie Ihnen, se sollen sich Ihr Schulgeld wieder geben
lassen, gelernt hatten se doch nischt, um se's aber zu bcwcsen,
das Lehmann nich so ist und das große Maul hat, hinter
her aber klen zu gibt, so will ich sic eenen Seefensieder uf-
stccken, der sich gewaschen hat:

„Na, müsse, c sen se mal, lcipzig is se cor e berimter
ort, wissen se das mci cutester da wermer inen iberceigen.

Pöbel übt dort Gräuelthaten
In den Straßen, brennt und sengt;

Neger werden da gebraten
Und nicht selten auch gehängt.

Schaudernd denke ich dabei:

Heil sei uns'rer Polizei
Und der hohen Obrigkeit!

Willst du noch nach Freiheit dürsten,

Deutschland, du gesegnet Land?

Laß' dich doch von deinen Fürsten
Leiten stets mit fester Hand;

Nie ertönt dann Mordgcschrci,

Denn es wacht die Polizei
Und die hohe Obrigkeit.

Sicher leg' ich hier mich nieder,

Pfeif' mir noch ein Liedchen vor,

Schließ' die müden Augenlider,

Zieh' die Nachtmütz' über's Ohr;

Und so schlaf' ich eins, zwei, drei
Ein im Schooß der Polizei
Und der hohen Obrigkeit.

den Blätter in München!

da nämen se versch erschde de messe trei mal in ä Jar mite
vile Juden! Ae nei's deatr ansdat's aldc, wolen te pcrger
og hawen (das is wecs Gott war) Unt den unse Cumenal-
garte Vas is ta ver te Stat weiter nedig."

Der Kinstlcr muß och nich in die Schule gegangen sein,
denn er weeß die Geografie nich gut und macht ein v vor
ein w, das muß tnnemals so gewesen sin.

Sehn scs, mci kntcs Herrchen, iS es nich so gans
schecne. Gott verdemiani, wees Knöpchen 's is nich annersch.
Nchmcnse's nich ibel. Mar Lehmann,

im Hotel zum blauen Affen in Reichel's Garten
in Leipzig!

150

Unsere hohe Obrigkeit.
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Unsere hohe Obrigkeit"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Ille, Eduard
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Spieß
Missstand
Gerechtigkeit <Motiv>
Personifikation
Sklave <Motiv>
Feuer <Motiv>
Person of Color <Motiv>
Humanität <Motiv>
Karikatur
Satirische Zeitschrift
Amerika
Amerikaner <Motiv>
Thema/Bildinhalt (normiert)
Ungleichbehandlung

Literaturangabe

Rechte am Objekt

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Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 39.1863, Nr. 957, S. 150

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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