Fliegende Blätter (39.1863 (Nr. 939-964))

Mein vis-ä-vis.

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Am Fenster gegenüber
Verweilet einsam sic.

Die Schönste, die ich kenne.
Mein liebes vis-ä-vis.

Ich schau zu ihr hinüber:

Im Leben sah ich nie

Noch schön're schwarze Augen,
Als die dort vis-ü-vis.

Ihr Blick entzückt mein Innen,
Ich kann nicht sagen wie;

Könnt' nimmer leben ohne
Dieß schöne vis-ü-vis.

Und dennoch, dennoch wollte
Ich doch, sie war' es nie.

Sie war' an meiner Seite,
Anstatt mein vis-ü-vis!

Rebus.

Auflösung in nächster Nummer.

Das beste Mittel.

Dame: „Dieß entsetzliche Rauchen! Selbst aus dem

Nebenzimmer dringt der fatale Geruch bis hier herein. Wir
Frauen sollten uns nur einmal verschwören, keinen Mann
mehr zu küssen, der raucht."

Herr: „Ich wüßte ein viel radikaleres Mittel, gnädige
Frau!"

Dame: „Und das wäre?"

Herr: „Wenn Sie Sich verschwören wollten. Jeden zu
küsten, der nicht raucht."

Einige unnütze Fragen.

Hat sich schon Jemand die Haare schneiden lassen, ohne
gezwungen gewesen zu sein, eine Zahnbürste oder eine Büchse
Pomade zu kaufen?

Hat schon Jemand eine Dame gekannt, die nicht die
letzten Seiten eines Romans zuerst gelesen hätte?

Hat schon Jemand einer noch so steifen und schweig-
samen Gesellschaft bcigcwohnt, wo nicht Alles Leben bekam
und zu plappern anfing, sobald musicirt wurde?

Hat schon Jemand einen Preußen gesehen, der nicht
den rothen Adlerorden vierter Klasse gehabt hätte?

Hat schon Jemand einen Freund unerwartet mit zu Tisch
gebracht, ohne daß gerade heute Nichts im Hause war?

Hat schon Jemand einen Schützen gesehen, der für einen
Fehlschuß keine Entschuldigung gehabt? (Schluß folgt.)