20 Der Heidelberger Dragon er-Wachtmeester.
Sobal ich tobt, mußt Du es lasse drucke,
Und gibsch dem Zeug den Name von „Sentenze,
Gewidmet vom Verfasser den Kalmuke."
Uf eemol häb'n sie uns nit mehr gelitte,
Und penschionirt, und häb'n gesagt, wir wäre
Zu fett und zu gescheit für sie gewarde.
Ich glaub zwar kaum, daß, wenn ich sin gestorbe,
Die Mensche, mir dafor das Grab bekränze,
Denn dazu sein sie viel zu arg verdorbe.
Uf dem Sterbebette.
Ach, Hanne, ach! ich glaub es geht an's Sterbe,
Das Wasser, das ich immer häb gemiede,
Es laßt mich kecnen Augeblick in Friede,
Und wird mich endlich auch noch ganz verderbe.
Um Dich werd wohl keen anrer Monn mehr werbe,
Sin ich emol aus dieser Welt geschiede,
Es werd sich jeder gar gewaltig hüte,
Mit Dir zugleich mein Kinervolk zu erbe.
Er macht sein Teschtament und stirbt.
Mein Teschtament, muß ich von hine scheede,
Jsch bal gemacht: Du Hanne, erbsch alls zämme,
Ihr Kiner theelt Euch in mein gute Name,
Doch inüßt Ihr allen Zank dabei vermeede!
Dann häb ich noch so manche Kleenigkcete,
Die aus den Johren meiner Jugend stamme:
Als, ein Porträ mit brauner Kerschbaumrahme,
Wie ich geweßt zu Herzog Chrifchians Zeete.
Das sollet Ihr vor Allem reschpektire,
Und nit sogleich an einem Jut vertändle,
Sobald ich meine Auge häb geschlosse.
So oft Jhr's anschaut, soll's Euch avertire,
Ob Ihr auch thut den Weg der Tugend wandle,
Und nun lebt wohl! es wird Appell geblosse!
Värzg volle Johr sein wir in Treu und Ehre
Im Dienscht des Chorförscht von der Palz geritte,
Und häb'n die Bruscht voll Wasser und voll Orde.
(Schluß folgt.)
„Du, Papa! Die Mama hat g'sagt, daß uns „Luise, bilde mir einen Satz, in welchem das Wort „allmälig"
der Storch bald wieder ein Brüderl bringt; weißt Du vorkommt!" — „Unsere Kartoffel sind all mehlig!"
es auch schon, Papa?" _
Sobal ich tobt, mußt Du es lasse drucke,
Und gibsch dem Zeug den Name von „Sentenze,
Gewidmet vom Verfasser den Kalmuke."
Uf eemol häb'n sie uns nit mehr gelitte,
Und penschionirt, und häb'n gesagt, wir wäre
Zu fett und zu gescheit für sie gewarde.
Ich glaub zwar kaum, daß, wenn ich sin gestorbe,
Die Mensche, mir dafor das Grab bekränze,
Denn dazu sein sie viel zu arg verdorbe.
Uf dem Sterbebette.
Ach, Hanne, ach! ich glaub es geht an's Sterbe,
Das Wasser, das ich immer häb gemiede,
Es laßt mich kecnen Augeblick in Friede,
Und wird mich endlich auch noch ganz verderbe.
Um Dich werd wohl keen anrer Monn mehr werbe,
Sin ich emol aus dieser Welt geschiede,
Es werd sich jeder gar gewaltig hüte,
Mit Dir zugleich mein Kinervolk zu erbe.
Er macht sein Teschtament und stirbt.
Mein Teschtament, muß ich von hine scheede,
Jsch bal gemacht: Du Hanne, erbsch alls zämme,
Ihr Kiner theelt Euch in mein gute Name,
Doch inüßt Ihr allen Zank dabei vermeede!
Dann häb ich noch so manche Kleenigkcete,
Die aus den Johren meiner Jugend stamme:
Als, ein Porträ mit brauner Kerschbaumrahme,
Wie ich geweßt zu Herzog Chrifchians Zeete.
Das sollet Ihr vor Allem reschpektire,
Und nit sogleich an einem Jut vertändle,
Sobald ich meine Auge häb geschlosse.
So oft Jhr's anschaut, soll's Euch avertire,
Ob Ihr auch thut den Weg der Tugend wandle,
Und nun lebt wohl! es wird Appell geblosse!
Värzg volle Johr sein wir in Treu und Ehre
Im Dienscht des Chorförscht von der Palz geritte,
Und häb'n die Bruscht voll Wasser und voll Orde.
(Schluß folgt.)
„Du, Papa! Die Mama hat g'sagt, daß uns „Luise, bilde mir einen Satz, in welchem das Wort „allmälig"
der Storch bald wieder ein Brüderl bringt; weißt Du vorkommt!" — „Unsere Kartoffel sind all mehlig!"
es auch schon, Papa?" _
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Der Storch" "Zur deutschen Satzbildung"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Kommentar
Signatur ungesichert
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 51.1869, Nr. 1253, S. 20
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg