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Preisend mit viel schönen Reden
Ihrer Herrscherkünste Zahl,

Saßen der Tyrannen viele
Einst znsammen beim Pokal.

„Seht mein Reich, das Reich des Schönen!"
Hub Frau Mode lächelnd an,

„Männer beten mich im Stillen,

Frau'n vor aller Welt mich an." —

„Nicht auf Laune ist gegründet
Meine Herrschaft," sprach das Gold.

„Sichre Basis geb ich Allem,

Fürst und Bettler sind mir hold." —

„Dünkt euch doch nicht allzu mächtig,"

Fiel wie Blitz der Zufall drein;

„Was ihr mühsam aufgebauet,

Reiß im Augenblick ich ein."

Endlich auch, geweckt vom Streite,

Noch die Schlafmütz' auf dem Haupt,

Kam die Dummheit ernsten Schrittes;

Gähnend hob sie an: „Erlaubt!

Mäßigt, Freunde, eure Hitze;

Denn der stärkste doch bin ich.

Götter kämpfen selbst vergebens,

Sagt das Sprichwort, gegen mich." —

Und es riefen Mode, Zufall,

Gold und andre Herren noch:

„Ja, der Preis gebührt der Dummheit!

Hoch die Dummheit! Dreimal hoch!"

L. v. tvindsskld.

148 Die Ochse

es dem Himmel und ihr selbst gefallen, ein noch süßeres Band
an mich geknüpft haben würde, als das der Freundschaft."

Ein der Erinnerung geweihter Seufzer schloß dieses Be-
kenntniß.

„O Mama hatte Sie von Herzen lieb, und bin ich
nicht gleich zu Ihnen gekommen, nachdem ich in Deutschland
angelangt war?" sagte Miß Lucie sanft. „Und glauben Sie
nur, Sie allein, oder vielmehr die Hoffnung: Sie doch noch
hier zu sehen, konnten mich so lange in Bergen halten, wo
ich sonst keine vierzehn Tage ausgehalten hätte."

„Und wohin werden Sie jetzt schwärmen?" fragte Jener.

n - B ä r b e l.

„Ich gehe mit Ihnen in die Residenz, ivo wir die be-
wußte Sache einleiten; dann mache ich einen Ausflug nach
Dresden und in die sächsische Schweiz und verlebe den Winter
in Italic», wo ich einige befreundete Familien treffe, mit
denen ich nach England zurückzukehren Willens bin."

„Und welche Locken werden Sie »ach Italien begleiten,
die weißen oder die braunen? Denn so lange Sie unter
meiner Obhut stehen, bedürfen Sie selbstverständlich keines
weiteren Schutzes!"

„Die weißen lasse ich Ihnen bei unserer Trennung als
Andenken zurück." (Fortsetzung folgt.)
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Der stärkste Tyrann"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
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Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Mann <Motiv>
Zufall <Motiv>
Mode <Motiv>
Personifikation
Tyrann
Dummheit <Motiv>
Gold <Motiv>
Vögel <Motiv>
Karikatur
Antike
Frau <Motiv>
Kleidung <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

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Künstler/Urheber (GND)
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Digitales Bild
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Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 51.1869, Nr. 1269, S. 148

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
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