Der Wasserdruck.
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Wie riesenhaft der Wasserdruck ist, schluß vollkommen unversehrt war. Der
gegen den das atlantische Kabel anzu- JB|w| starke Druck der über der Flasche lasten-
kämpfen hat, zeigt die Thatsache, welche den Wassersäule hatte nämlich die Fische
eine deutsche Zeitschrift kürzlich berichtet IM 9 ' durch die Poren des Korkes, ohne ihnen
hat. Allein dieselbe gibt doch nur einen vi'V dabei Schaden zuzufügen, hineingepreßt,
schwachen Begriff von jenem-Wasserdruck. jjmj | während das Wasser durch die Poren
Ganz anders dürfte es sich mit folgender jB'll des Glases herausgedrückt worden. So
Thatsache verhalten, welche dem Schreiber ^ unbegreiflich diese Erscheinung war, so
dieses kürzlich passirt ist. Derselbe nimmt ^ wurde sie doch bestätigt durch Folgen-
eine Champagnerflasche, geht damit zum rx'iV Jm|| des. Die Flasche wurde nämlich wic-
nahen Flusse, welcher etwa nur 6 Fuß der in den Fluß geworfen und erst am
tief ist, füllt die Flasche mit Flußwasser, \ * V i folgenden Tag wieder herausgezogen,
verkorkt sie mit einem festen Stöpsel, s Der Verschluß war unbeschädigt, die
umgibt den Stöpsel mit Eisendraht, so X Fischlein waren spurlos verschwunden,
daß die Flasche vollkommen verschlossen ' statt derselben befand sich aber ein tüch-
war, wirft sie dann in den Fluß und ^ tiger Hecht in der Flasche. Offenbar
zieht dieselbe nach vielleicht 10 Minuten ^ 1 il war auch dieser durch die Poren des
wieder herauf. Statt des klaren reinen =gfL=5:'" Korks hineingedrückt und hatte die gün-
Flußwassers wimmelt es jetzt von kleinen füge Gelegenheit benutzt, die in der
Fischen in der Flasche, trotzdem der Ver- - Flasche befindlichen Fischlein zu verspei-
sen. Ja int Magen des Hechtes fanden sich. auch noch eine große Anzahl dieser Fischlein vor. Wenn das nun bei einer
Wassersäule von 6 Fuß passirt, ist es da noch erzählenswerth, daß bei einer Wassersäule von vielen 1000 Fuß der durch
sie erzeugte Druck die Kraft hat, Champagner aus einer Flasche zu treiben und an dessen Stelle Meerwasser zu drängen!
Ist es dann noch wunderbar, wenn man jüngst durch den Wasserdruck den Kinnbacken eines alten Haifisches in die schad-
hafte Kabelstelle gepreßt vorgefunden hat!
Liebe im Sumpf.
Die Kröte sitzt im tiefen Sumpf,
Denkt an den Krötcrich:
,,O, wärst Du Liebster doch bei mir,
Wie wollt ich herzen Dich!"
Wie so allein im tiefen Sumpf
Die arme Kröte war,
Da kam der Storch herbeigerannt,
Frißt sie mit Haut und Haar.
In Storches dunklem Magen ach!
Da weint sie bitterlich:
,,Wie ist es doch so schaurig hier!
Ach Gott, wie sürcht' ich mich!
Ja, wärst Du Liebster doch bei mir,
Ich bin so ganz allein,
Dann dürft' es auch bei meiner Seel'
- Nochmal so dunkel sein."
Und kaum hat sie dies Wort gesagt,
Da thut es einen Schluck — —;
Und sieh, er kam herabspaziert,
Herrjeh! ach welches Gluck! —
Die Kröte und der Krötcrich,
Die lieben sich so wahr — —
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Wie riesenhaft der Wasserdruck ist, schluß vollkommen unversehrt war. Der
gegen den das atlantische Kabel anzu- JB|w| starke Druck der über der Flasche lasten-
kämpfen hat, zeigt die Thatsache, welche den Wassersäule hatte nämlich die Fische
eine deutsche Zeitschrift kürzlich berichtet IM 9 ' durch die Poren des Korkes, ohne ihnen
hat. Allein dieselbe gibt doch nur einen vi'V dabei Schaden zuzufügen, hineingepreßt,
schwachen Begriff von jenem-Wasserdruck. jjmj | während das Wasser durch die Poren
Ganz anders dürfte es sich mit folgender jB'll des Glases herausgedrückt worden. So
Thatsache verhalten, welche dem Schreiber ^ unbegreiflich diese Erscheinung war, so
dieses kürzlich passirt ist. Derselbe nimmt ^ wurde sie doch bestätigt durch Folgen-
eine Champagnerflasche, geht damit zum rx'iV Jm|| des. Die Flasche wurde nämlich wic-
nahen Flusse, welcher etwa nur 6 Fuß der in den Fluß geworfen und erst am
tief ist, füllt die Flasche mit Flußwasser, \ * V i folgenden Tag wieder herausgezogen,
verkorkt sie mit einem festen Stöpsel, s Der Verschluß war unbeschädigt, die
umgibt den Stöpsel mit Eisendraht, so X Fischlein waren spurlos verschwunden,
daß die Flasche vollkommen verschlossen ' statt derselben befand sich aber ein tüch-
war, wirft sie dann in den Fluß und ^ tiger Hecht in der Flasche. Offenbar
zieht dieselbe nach vielleicht 10 Minuten ^ 1 il war auch dieser durch die Poren des
wieder herauf. Statt des klaren reinen =gfL=5:'" Korks hineingedrückt und hatte die gün-
Flußwassers wimmelt es jetzt von kleinen füge Gelegenheit benutzt, die in der
Fischen in der Flasche, trotzdem der Ver- - Flasche befindlichen Fischlein zu verspei-
sen. Ja int Magen des Hechtes fanden sich. auch noch eine große Anzahl dieser Fischlein vor. Wenn das nun bei einer
Wassersäule von 6 Fuß passirt, ist es da noch erzählenswerth, daß bei einer Wassersäule von vielen 1000 Fuß der durch
sie erzeugte Druck die Kraft hat, Champagner aus einer Flasche zu treiben und an dessen Stelle Meerwasser zu drängen!
Ist es dann noch wunderbar, wenn man jüngst durch den Wasserdruck den Kinnbacken eines alten Haifisches in die schad-
hafte Kabelstelle gepreßt vorgefunden hat!
Liebe im Sumpf.
Die Kröte sitzt im tiefen Sumpf,
Denkt an den Krötcrich:
,,O, wärst Du Liebster doch bei mir,
Wie wollt ich herzen Dich!"
Wie so allein im tiefen Sumpf
Die arme Kröte war,
Da kam der Storch herbeigerannt,
Frißt sie mit Haut und Haar.
In Storches dunklem Magen ach!
Da weint sie bitterlich:
,,Wie ist es doch so schaurig hier!
Ach Gott, wie sürcht' ich mich!
Ja, wärst Du Liebster doch bei mir,
Ich bin so ganz allein,
Dann dürft' es auch bei meiner Seel'
- Nochmal so dunkel sein."
Und kaum hat sie dies Wort gesagt,
Da thut es einen Schluck — —;
Und sieh, er kam herabspaziert,
Herrjeh! ach welches Gluck! —
Die Kröte und der Krötcrich,
Die lieben sich so wahr — —
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Der Wasserdruck" "Liebe im Sumpf"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 51.1869, Nr. 1272, S. 175
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg