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I

I

188 Erinnerungen ci:

ich mich allerunterthänigst fügen, und nahm Abschied von
Allen jenen, die den „Schwaben" so freundlich ausgenommen
hatten. Vier rasche Postpferde brachten mich bald aus dem
Weichbilde der Stadt, und als mein Postillon eine steile
Anhöhe langsam hinauf fuhr, und ich, noch einen Blick zu-
rückwerfend im letzten Strahl der Abendsonne die Kuppel

Gluth un

es Bach-Husaren.

des Doms wie zum Abschiedsgruße erglänzen sah, da ging
es mir wie meinem Chef als der Adler herabgenommen
wurde — eine Thräne trat mir in's Auge, und in meinen
Wagen zurücksinkend, konnte ich nicht umhin, aus tiefbewegtem
Herzen die Worte auszurufen:

Lijen Magyar!

D. Bar. K.

> Schatten.

Auf dem sonndurchglühten Acker,

Folgend eisernem Gebot,

Düngt der Mann der Arbeit wacker,

Um der Seinen kärglich Brot.

Ringsumher kein Quell, kein Schatten —
Fast wird ihm das Mark verzehrt,

Will der Arme Kraft ermatten,

Denkt er an den eignen Hecrd.

Auf dem schattigen Bälkone
Müde von dem reichen Mahl,

Perlt des Glück's verwöhntem Sohne,
Edler Wein im Goldpokal.

Keinen Inhalt hat sein Leben,

Lässig ruhen. Kopf und Hand,

Fremde Freudenrosen weben
Dünkt dem Lüstling Unverstand.

Dörfleins Abendglocke läutet,

Heimwärts zieht der Arbeit Sohn;

Wie sich jetzt die Brust ihm weitet,

Denkt er an der Mühen Lohn.

Schließt er dann die frohen Seinen
In die starken Arme ein;

Denkt er: eine Welt im Kleinen
Ist an Lieb' und Treue mein.

Während dort der Gluthball nieder,

Hinter blaue Berge sinkt,

Necket gähnend seine Glieder
Hier der Fant, der reich sich dünkt.

Rings von Schätzen dicht umgeben,

Leidet er des Tantal's Qual.

Ohne gottbeseeltes Streben
Schmeckt die schönste Frucht nur schaal.

Armer, der Du Deine Schritte
Nach des Tages Gluth und Last
Lenkst nach Deiner morschen Hütte,

Blick' nicht neidisch zum Palast!

Wie der glüh'nde Strahl der Sonne
Zeugt der Rebe köstlich Blut,

Also sprießt nur wahre Wonne,

Tapfer'm Sinn in Lebensgluth. A. Machest.
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Gluth und Schatten"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Watter, Joseph
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Mann <Motiv>
Balkon
Sense
Armut <Motiv>
Landbevölkerung
Mähen
Karikatur
Landarbeit
Reichtum <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 51.1869, Nr. 1274, S. 188

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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