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Zwei Reisende
Der Deutsche.
(Auszug aus einem Briefe des Doctor KLsermayr, Salonich den 13. Feir. 1849.)
.Ich wollte gerade vom Wege ein hübsches Exemplar der gelben Radwanze (Reduvius flavus?) ausheben, als ich
plötzlich von vier Männern zu Boden geschlagen wurde. Sie zerschlugen meine Spiritusflasche, zerrissen die eingelegten Pflanzen
u. s. f. und zerrten mich mit fortwährenden Prügeln zum Aga. Umsonst wies ich mehrere Papiere vor, namentlich ein durch
hohe Verwendung Seiner fürstlichen Hoheit, meines allcrgnädigsten Landesherrn Selbst von den einschlägigen hohen Regierungen
mir allergütigst erthciltes Permissions-Certifikat de dato 12. August 1817, worin mir auf wiederholtes Ansuchen endlich die
allergnädigste Erlaubniß erthcilt worden war: „in den fuldaischen, schaumburgischen und ansbachischen, sowie in den reuffischen
„Ländern mit Einschluß von Lobenstein, von allen wild und frei herumkriechendcn und fliegenden Insekten sammeln zu dürfen
„(wofür ich jedoch Doubletten in schönen Exemplaren an die betreffenden staatlichen Sammlungen gratis abzugeben habe)" und
„meinen Paß, worin „alle Behörden des In- und Auslandes höflichst ersucht werden, mich ungehindert pas- und repassiren zu
„lassen": der grausame Aga ließ mir all mein Geld wegnchmen und eine schmerzliche Bastonnade geben, worauf ich elendiglich
auf allen Vieren bis nach Budschah znrückkroch, und nun in der 7. Woche hier in Saloniki krank liege, und schrecklich leide.
Fr. Crum.
Zwei Reisende
Der Deutsche.
(Auszug aus einem Briefe des Doctor KLsermayr, Salonich den 13. Feir. 1849.)
.Ich wollte gerade vom Wege ein hübsches Exemplar der gelben Radwanze (Reduvius flavus?) ausheben, als ich
plötzlich von vier Männern zu Boden geschlagen wurde. Sie zerschlugen meine Spiritusflasche, zerrissen die eingelegten Pflanzen
u. s. f. und zerrten mich mit fortwährenden Prügeln zum Aga. Umsonst wies ich mehrere Papiere vor, namentlich ein durch
hohe Verwendung Seiner fürstlichen Hoheit, meines allcrgnädigsten Landesherrn Selbst von den einschlägigen hohen Regierungen
mir allergütigst erthciltes Permissions-Certifikat de dato 12. August 1817, worin mir auf wiederholtes Ansuchen endlich die
allergnädigste Erlaubniß erthcilt worden war: „in den fuldaischen, schaumburgischen und ansbachischen, sowie in den reuffischen
„Ländern mit Einschluß von Lobenstein, von allen wild und frei herumkriechendcn und fliegenden Insekten sammeln zu dürfen
„(wofür ich jedoch Doubletten in schönen Exemplaren an die betreffenden staatlichen Sammlungen gratis abzugeben habe)" und
„meinen Paß, worin „alle Behörden des In- und Auslandes höflichst ersucht werden, mich ungehindert pas- und repassiren zu
„lassen": der grausame Aga ließ mir all mein Geld wegnchmen und eine schmerzliche Bastonnade geben, worauf ich elendiglich
auf allen Vieren bis nach Budschah znrückkroch, und nun in der 7. Woche hier in Saloniki krank liege, und schrecklich leide.
Fr. Crum.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Zwei Reisende im Orient. Der Deutsche"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Kommentar
Signatur
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Thema/Bildinhalt (normiert)
Bastonade <Motiv>
Padischah <Motiv>
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 9.1848, Nr. 207, S. 116
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg