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Heyne, Christian Gottlob ; Tischbein, Johann Heinrich Wilhelm
Homer nach Antiken gezeichnet — Göttingen, 1801

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https://doi.org/10.11588/diglit.857#0131

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33

VI

EIN KRIEGER LEITET ZWEY PFERDE
IM RUHIGEN SCHRITTE.

Diomed und Ulyfs hatten bey ihrem
Überfall im Lager derThracier eine beträcht-
liche Niederlage angerichtet, den König Rhe-
sus selbst getödtet, und gedachten den Wa-
gen desselben wegzuführen; aber, von Mi-
nerven gewarnt, begnügen sie sich die Pferde
des Rhesus wegzutreiben. Diomed setzt sich
auf, und Ulyfs treibt sie mit dem Rogen an').

Das bey gefügte Rlatt kan allenfalls als
eine Vorstellung einer ähnlichen Ausführung
gelten, und hat blos als eine artige Antike
ihren Werth. Ein Held, schon vom mittlem
Alter, mit Helm ujid Speer, führt zwey mu-
thige Pferde. Befremdlich ist das lange
Gewand, welches mehr auf einen feyerlichen
Zug, als auf eine kriegerische Unternehmung
leitet. Die Zeichnung ist nach einem Ab-
druck beym Abbate Dolce von einem ge-
schnittnen Steine verfertiget2).

Bey Betrachtung alter Kunstwerke mufs
man nie vergessen, zwischen dem, was sich
bey einer Vorstellung zufällig denken läfst,
und dem, was der Künstler bey der Verfer-
tigung gedacht hat und hat denken müssen,
einen wesentlichen Unterschied zu machen;

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