2s. Iahrgang.
Nr. f8.
Aunstchronik
s885/86. ' ^ U- Lebruar.
Wochenschrift für Runst und Runstgewerbe.
Ankündignngsblatt des verbandes der dentschen Uunstgewerbevereine.
Herausgeber:
Larl v. Lützow nnd Arthur j)abst
wien Berlin, VV.
Theresianumgasse 2S. Aurfürstenstraße Z.
Lxpedition:
Leipzig: L. A. Seoinann, Gartenstr. s5. Berlin: W. ks. Aülsl, Iägerftr. 7Z.
rNeißen; Aöniglich preußische j?orzellannianufaktur in Berlin; I>ie wiederherstellung der Burg Dankwarderode; j?ariser weltausstellung
für ^889; weltausstellung in Madrid für 1888; Deutsch-nationale Ausstellung in Berlin ^888; Boni. Ausstellung von Arbeiten aus
edlen Uletallen und Legirungen. — Auktion Heberle in Äöln. — Bekanntmachung. —Inserate.
Bekaimtmachung.
Der derzeitige Vorort des Verbandes Deutscher Kunstgewerbevereine crlaubt sich hierdurch den geehrten
Bereinen bekannt zu geben, daß laut Verbandstatut dieses Jahr ein Delegirtentag abzuhalten ist.
Als Ort der Zusammenkunft hat der unterzeichnete 1. Vorort des Verbandes die Stadt Drcsden in
Aussicht genommen und als Zeit den 17-, 18. und 19. April dieses Jahres.
Gleichzeitig bitten wir die sehr geehrten Einzelvereine, etwaige sür den Delegirtentag bestimmte, auf
die Tagesordnung zu setzende Anträge, Beratungsgegenstände und Wiinsche uus bis 18. Febrnar d. I. bekannt
zn geben.
Hochachtungsvoll
Der Vorort Verband Deutscher Aunstgewerbevereine
Dresden.
C. Graff. W. Lesky. O. Fischbach.
Line vergessene Arbeit Adolf Alenzels.
Der Text zu dem von Franz Hanfstängl im j
Jahre 1836 in der ersten Lieferung herausgegebenen
Werk: „Die vorzüglichsten Gemälde der königl. Galerie ^
in Dresden nach den Originalen auf Stein gezeichnet"
hat das Schicksal aller ähnlichen Beigaben geteilt,
kaum beachtet, wenig gelesen und schnell gänzlich ver-
gessen zu werden, ja, er dnrfte in vollständigen
Exemplaren heute schon zu den litterarischen Selten-
heiten gehören. Jn diesem Texte sinden sich sieben
Jllustrationen, zu welchen Adolf Menzel in den Jahren
1839 und 1840, also zu der Zeit jener energischen
Kraftentwickelung, die der Kunst die Jllustrationen zu
Kuglers Friedrich dem Großen einbrachte, die Feder-
zeichnungen auf Stein nach eigener Erfindung ge-
liefert hat. Selbst die Nationalgalerie besitzt nur
fünf davon, die nunmehr wohl durch die Ausstellung
in Berlin weiteren Kreisen wieder bekannt geworden
sind. Wesselp erwähnt dic Arbeiten in seinem Kata-
loge nicht. Jch glaube daher durch eine genaue Be-
schreibung den zahllosen Bewunderern des Meisters
nachträglich einen Beitrag zu der 70. Feier seiner
Geburt zu bringen.
1. Zum Text: Titiano Vecelli da Cadore. Seite 1.
Kopfstück. Höhe: 166 ww; Breite 270 mm.
Phantasiebauwerk im Stile der italienischen Re-
naissance. Den Kern des Gebäudes im Hintergrunde
bildet ein kapellenartiger Raum, welcher sich durch einen
Rundbogen über einer Säulenstellung von toskanischer
Ordnung gegen den Beschauer hin öfsnet, während das
genden Vorhang dem Blick entzogen ist. Jn stunipfem
Winkel springt auf beiden Seiten je ein Gewölbejoch
einer ofsenen Arkade von gleicher Ordnung vor. Die
Nr. f8.
Aunstchronik
s885/86. ' ^ U- Lebruar.
Wochenschrift für Runst und Runstgewerbe.
Ankündignngsblatt des verbandes der dentschen Uunstgewerbevereine.
Herausgeber:
Larl v. Lützow nnd Arthur j)abst
wien Berlin, VV.
Theresianumgasse 2S. Aurfürstenstraße Z.
Lxpedition:
Leipzig: L. A. Seoinann, Gartenstr. s5. Berlin: W. ks. Aülsl, Iägerftr. 7Z.
rNeißen; Aöniglich preußische j?orzellannianufaktur in Berlin; I>ie wiederherstellung der Burg Dankwarderode; j?ariser weltausstellung
für ^889; weltausstellung in Madrid für 1888; Deutsch-nationale Ausstellung in Berlin ^888; Boni. Ausstellung von Arbeiten aus
edlen Uletallen und Legirungen. — Auktion Heberle in Äöln. — Bekanntmachung. —Inserate.
Bekaimtmachung.
Der derzeitige Vorort des Verbandes Deutscher Kunstgewerbevereine crlaubt sich hierdurch den geehrten
Bereinen bekannt zu geben, daß laut Verbandstatut dieses Jahr ein Delegirtentag abzuhalten ist.
Als Ort der Zusammenkunft hat der unterzeichnete 1. Vorort des Verbandes die Stadt Drcsden in
Aussicht genommen und als Zeit den 17-, 18. und 19. April dieses Jahres.
Gleichzeitig bitten wir die sehr geehrten Einzelvereine, etwaige sür den Delegirtentag bestimmte, auf
die Tagesordnung zu setzende Anträge, Beratungsgegenstände und Wiinsche uus bis 18. Febrnar d. I. bekannt
zn geben.
Hochachtungsvoll
Der Vorort Verband Deutscher Aunstgewerbevereine
Dresden.
C. Graff. W. Lesky. O. Fischbach.
Line vergessene Arbeit Adolf Alenzels.
Der Text zu dem von Franz Hanfstängl im j
Jahre 1836 in der ersten Lieferung herausgegebenen
Werk: „Die vorzüglichsten Gemälde der königl. Galerie ^
in Dresden nach den Originalen auf Stein gezeichnet"
hat das Schicksal aller ähnlichen Beigaben geteilt,
kaum beachtet, wenig gelesen und schnell gänzlich ver-
gessen zu werden, ja, er dnrfte in vollständigen
Exemplaren heute schon zu den litterarischen Selten-
heiten gehören. Jn diesem Texte sinden sich sieben
Jllustrationen, zu welchen Adolf Menzel in den Jahren
1839 und 1840, also zu der Zeit jener energischen
Kraftentwickelung, die der Kunst die Jllustrationen zu
Kuglers Friedrich dem Großen einbrachte, die Feder-
zeichnungen auf Stein nach eigener Erfindung ge-
liefert hat. Selbst die Nationalgalerie besitzt nur
fünf davon, die nunmehr wohl durch die Ausstellung
in Berlin weiteren Kreisen wieder bekannt geworden
sind. Wesselp erwähnt dic Arbeiten in seinem Kata-
loge nicht. Jch glaube daher durch eine genaue Be-
schreibung den zahllosen Bewunderern des Meisters
nachträglich einen Beitrag zu der 70. Feier seiner
Geburt zu bringen.
1. Zum Text: Titiano Vecelli da Cadore. Seite 1.
Kopfstück. Höhe: 166 ww; Breite 270 mm.
Phantasiebauwerk im Stile der italienischen Re-
naissance. Den Kern des Gebäudes im Hintergrunde
bildet ein kapellenartiger Raum, welcher sich durch einen
Rundbogen über einer Säulenstellung von toskanischer
Ordnung gegen den Beschauer hin öfsnet, während das
genden Vorhang dem Blick entzogen ist. Jn stunipfem
Winkel springt auf beiden Seiten je ein Gewölbejoch
einer ofsenen Arkade von gleicher Ordnung vor. Die