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Architektonische Rundschau: Skizzenblätter aus allen Gebieten der Baukunst — 21.1905

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Heft 5
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Zetzsche, Carl: Ein Beitrag zur Lösung der großstädtischen Miethausfrage: der Wettbewerb des Beamtenwohnungsvereins zu Berlin
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https://doi.org/10.11588/diglit.44852#0043

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ARCHITEKTONISCHE RUNDSCHAU

Heft 5

1905


Entwurf Mittelhof .
Hauptfront.

Architekten: Schmieden & Boethke in Berlin.

Ein Beitrag zur Lösung der großstädtischen Miethausfrage.



(Der Wettbewerb des Beamtenwohnungsvereins zu Berlin .)


Entwurf So blau \
Seitenfront.

Architekten: Alfred J. Balcke und
Carl Sickel in Berlin.

durchgreifende Beseitigung der sattsam erörterten,
mit dem Wohnen in sogenannten Mietkasernen ver-
bundenen Mißstände mannigfaltigster Art läßt sich
unter den gegenwärtigen Verhältnissen im allgemeinen, nament-
lich aber in der Großstadt durch den Übergang zum Einzel-
wohnhaus für bessere bürgerliche, wie für Arbeiterwohnungen
leichter durchführen als für die zwischen

Entwurf Mittelhof«.
Teilgrundriß der Obergeschosse.
kleinbürgerlichen Wohnungen, wenn

das bessere Verständnis der hier in Betracht kommenden viel-
seitigen Schwierigkeiten, daß die für die kleineren und kleinsten
bürgerlichen Haushaltungen in der Großstadt doppelt und drei-
fach schwierige Dienstbotenfrage die allgemeine Durchführung
des Einzelwohnhauses für diese mindestens ebensosehr, wenn
nicht noch einschneidender erschwert, als die vielleicht nicht
einmal erhebliche Steigerung des Wohnungspreises und die
Zeitverluste, Ausgaben und Unbequemlichkeiten, die sich aus
der Vergrößerung der
Entfernung zwischen P
Wohnung und Ge- »
schäfts- oder Dienst- '
stätte des Haushal¬
tungsvorstandes er¬
geben. Selbst eine von
Staats oder Gemeinde
wegen herbeizufüh¬
rende völlige Neuord¬
nung der Wohnver¬
hältnisse, wie sie für
die Arbeiter an vielen
Stellen und mit großen
Mitteln in Angriff ge¬
nommen ist, würde
also hinsichtlich dieser
sie überhaupt je auf diese ausgedehnt werden sollte, nicht
nur, wie dort, die aus den jetzigen Besitz- und Verkehrsver-
hältnissen, den Grund- und Bodenpreisen u. s. w. sich er-
gebenden Schwierigkeiten zu überwinden haben.
Alles das führt naturgemäß zu der Erwägung, ob nicht

-

diesen stehenden
Wohnungen
von zwei bis
vier, höchstens
fünf Zimmern
für kleinere Be-
amte u. s. w.
Hier wirken
nämlich ver-
schiedene Um-
stände noch
besonders er-
schwerend zu-
sammen, die
weder bei der
Errichtung von
Einzelwohnun-
gen mit immer-
hin erhebliche¬
ren Mitteln, wie bei der auf Tafel 33 und 34 wiedergegebenen
Anlage der Knospstraße in Stuttgart, noch bei Arbeiterkolonieen
von Bedeutung sind. Einerseits muß nämlich auf die tunlichste
Ermäßigung der einen unverhältnismäßig großen Teil des Ein-
kommens verschlingenden Mietpreise ebenso sorgsam Bedacht
genommen werden, wie bei den
Arbeiterwohnungen. Andrerseits
aber kommen für die Anlage und
Einrichtung solcher Beamtenwoh¬
nungen in der Großstadt wieder
ganz andre grundsätzliche Gesichts¬
punkte in Frage, die sich aus der
von den Arbeiterverhältnissen we¬
sentlich abweichenden Lebens-und
Wirtschaftsführung, aus großstädti¬
schen Lebensbedingungen im all¬
gemeinen, wie aus den gesellschaft-
lichen Verhältnissen und entspre-
chenden, berechtigten Ansprüchen
auf neuzeitlichen Wohnungskom¬
fort im guten Sinne ergeben.
Es soll hier auf Einzelheiten
dieser gegebenen Verhältnisse nicht
näher eingegangen, ebensowenig
deren Berechtigung oder etwaige
Abänderungsfähigkeit erörtert wer¬
den. Hervorgehoben sei nur für

rfimr -t —y-*1
Entwurf Mittelhof .
Gesamtgrundriß des Erdgeschosses.

33
 
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