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Architektonische Rundschau: Skizzenblätter aus allen Gebieten der Baukunst — 21.1905

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Heft 11
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Beschreibung der Abbildungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.44852#0097

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1905

ARCHITEKTONISCHE RUNDSCHAU


Beschreibung der Abbildungen.


Tafel 81. Landhaus in
Schmargendorf bei Berlin,
Teplitzerstraße 10. Archi-
tekten: Hart & Lesser in
Berlin.
Ein Landhaus für zwei Fa-
milien, das im Keller und Erd-
geschoß die eine, im ersten Stock
und Dach die andre Wohnung
enthält, so daß im Erdgeschoß
und ersten Stockwerk die Wohn-
und Schlafräume und im Keller-
und Dachgeschoß die zugehörigen
Küchen, Wirtschafts- und Diener-
räume liegen. Der Bau ist der

Bestimmung eines gut bürgerlichen Hauses entsprechend in vornehmer
Einfachheit durchgeführt.

Tafel 82. Katholische Stadtkirche in Isny. Architekt:
losef Cades in Stuttgart.
Die Kirche ist ein einschiffiger Bau mit 760 Sitzplätzen, dessen mög-
lichst einfache Ausführung durch das heimische Backsteinmaterial und das
rauhe Klima des Alpenvorlandes bedingt ist. Abgesehen von den in

Turnhalle der Mittelschule an der Frieden- Architekt: Stadtbaurat Carl Rehorst
Straße in Halle a. S. Obere Turnhalle. in Halle a. S.


Tafel 83. Wohnhaus des Herrn Bankier Böninger in


Böninger in Frankfurt a. M.

Frankfurt a. M. Architekt: Ludwig Bernoully in Frankfurt a. M.
Der Bau ist so orientiert, daß die Brandmauer nach Norden, die drei
übrigen Seiten des Gebäudes also sämtlich nach den Sonnenseiten zu
liegen. Der Bauherr schrieb reichliche Fensterflächen vor. Eine richtige
Massenverteilung war dadurch sehr erschwert. Die Fassaden sind in Putz
unter sparsamster Verwendung von gelbem Sandstein hergestellt. Belebend
wirkt die Vergoldung einzelner Hausteinglieder. Das Eisenwerk des Winter-
gartens ist hellgrün, das Holzwerk der Veranda ist tiefblau und bescheiden
mit hellgrünen und goldenen Linienornamenten verziert.
Tafel 84. Schmiedeiserne Wirtshausschilder. Aufnahmen
von Architekt Eritz Walther in Stuttgart.
Tafel 85. Turnhalle der Mittelschule an der Friedenstraße
in Halle a. S. Architekt: Stadtbaurat Carl Rehorst in Halle a. S.
Das am Rande etwa 5 m tief steilabfallende felsige Bauland ermög-
lichte es, für die neue Mittelschule und zwei benachbarte Volksschulen,
deren Grundstück soviel tiefer liegt, je eine Turnhalle übereinander liegend,
aber doch beide mit ebenerdigem Zugänge vom betreffenden Schulhofe
zu schaffen. Das Turnhallengebäude schließt sich in der Formgebung an
das Mittelschulgebäude an. Die untere Halle ist mit Könenscher Vouten-
platte überdeckt und hat Ahornfußboden; die obere, welche zugleich für
Schulfeierlichkeiten der Volksschulen benutzt werden soll, hat eine in den
Dachraum reichende gewölbte Holzdecke und auf dem massiven Fußboden
einen 8 mm starken Linoleumbelag auf Gipsestrich erhalten. Die Zwischen-
felder der oberen Decke, aus Pitchpineholz gefertigt, sind in dem warmen
gelben Naturton stehen
geblieben; die Längs- und
Binderbalken sind mit
Ochsenblut gestrichen und
ein wenig mit Weiß und
Schwarz abgesetzt. Der
Sockel ist stumpfrot ge¬
strichen, leicht mit Grün
überspritzt, die Wände in
lichtem Grün gehalten, die
Vorhänge altgoldgelb.
Alles zusammen gibt dem
Raume eine warme, frohe
Stimmung. Die Baukosten
betrugen einschließlich in-
nererEinrichtung 45 OOOMk.
oder 134,30 Mk. für den
qm Fläche und 12 Mk. für
den cbm umbauten Raumes.
Tafel 86. Villa
in Dehnitz bei Wurzen. Architekt: Professor Eritz Schumacher

des Herrn Fabrikbesitzer Richard


Ziegelrohbau auszuführenden Mauerecken, Tür- und Fenstereinfassungen
ist das Äußere und Innere geputzt. Das Schiff hat durch quergestellte
Seitengangtonnen versteifte Rippenkreuzgewölbe. Für die Bauformen ist
die französische Architektur des 12. Jahrhunderts maßgebend, der Back-
steintechnik entsprechend umgebildet und vereinfacht. Die Baukosten be-
tragen 114000 Mk. Die überbaute Fläche mißt 788 qm, der umbaute Raum

in Dresden.
Dasselbe liegt dicht vor Wurzen in dem Orte Dehnitz auf dem hohen
Ufer der Mulde. Die Wohnräume richten sich nach den stimmungsvollen
Ausblicken in das Flußtal. Nach der andern Seite muß sich das Haus
in ganz isolierter Lage gegen die nur mäßig bewegten weiten Linien freier
Felder behaupten. Das machte eine möglichste Geschlossenheit der
ganzen Baumasse nötig. Es wurde versucht, alle Wirkung in einem großen,
tief herabreichen-
den Dach zusam-
menzufassen, das
mit einem kleinen
unbedecktenSöller
gekrönt ist, der
als Aussichtsplatz
mit umlaufenden
Bänken ausgebil-
det wurde. Ob-
gleich das Haus
scheinbar nur ein
Erdgeschoß hat,
ergeben sich im

samt Turm 8752 cbm.


Villa des Herrn Fabrikbesitzer Richard


Dehnitz bei Wurzen. — 2. Grundrisse.



Architekt: Professor Fritz Schumacher in Dresden.

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