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Architektonische Rundschau: Skizzenblätter aus allen Gebieten der Baukunst — 21.1905

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Heft 7
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Süddeutsche Schulbauten
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https://doi.org/10.11588/diglit.44852#0062

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1905

ARCHITEKTONISCHE RUNDSCHAU

Heft 7


Weise verändern zu lassen. Mit dem niedrigeren Südflügel um-
schließt er einen nach Süd und Ost geöffneten, terrassenartig
geteilten Hof. Das Erdgeschoß ist von der Olgastraße zugäng-
lich und enthält die Volksschule, und im Südflügel Aborte,
Pförtner- und Schuldienerwohnung. Im ersten Obergeschoß
liegt im Nordflügel die höhere Mädchenschule, im Südflügel
die Frauenarbeitsschule, zu denen der Zugang von der Johannis-
straße über eine Freitreppe, von der Olgastraße durch beson-
deren Eingang und Treppenhaus erfolgen soll. Das Äußere ist in
verputztem Ziegelmauerwerk mit Portalen, Fensterumrahmungen
und Giebellisenen aus Haustein gedacht, der Sockel aus Bruch-
steinmauerwerk, das Dach mit Biberschwänzen eingedeckt, die
Fenstersprossen sind grün gestrichen.
Ein dritte Lösung der Aufgabe von Architekt Heinrich
Henes in München (Seite 51) zeigt wiederum eine grundsätz-
lich abweichende Anordnung in der Anlage eines Hauptgebäudes
längs der ansteigenden Olgastraße mit nach der Talseite hoch-
aufragendem Giebel. Hier liegt der Eingang zur Mädchen-
schule, welche die Talseite des Gebäudes einnimmt, an der
Olgastraße im Erdgeschoß, während der Eingang zur Volks-
schule ebenfalls ebenerdig auf der Bergseite im ersten Stock-
werk liegt. Die Entwicklung des Aufbaus über dem gewählten
Grundriß ist auch hier künstlerisch wirkungsvoll in der un-
gekünstelten Schlichtheit, während die Vorzüge des preis-
gekrönten Entwurfs in der doppelten Hofausbildung bei den
beiden andern Entwürfen nicht erreicht werden konnten.


Wettbewerbentwurf für das Progymnasium
in Betzdorf a. Sieg. 3. Preis.

Architekt: Peter Klotzbach
in Barmen.

schiedenen Schulgattungen. Die Volksschule ist im Erdgeschoß
untergebracht; ihr Eingang und Hof liegen an der Johannis-
straße. Der nach der Talseite zu gelegene Hof mit Eingang

In dem Wettbewerb um den RealschulbaufürSchram-
berg im Schwarzwald, nicht weit von Rottweil, trug Architekt
Theodor Veil in München den Sieg davon. Sein Entwurf
wird nach wesentlicher Umarbeitung auf einem andern Bau-
platz in der auf Tafel 51 wiedergegebenen Form ausgeführt.
Neben dem Bauplatze liegt an der neuen Schillerstraße ein
dreieckiges Grundstück A, dessen Spitze sich gerade an der
Stelle des natürlichen Zugangs zum Schulplatz vorschiebt.
Daraus ergab sich für das stark von Ost nach West abfallende

von der Olgastraße ist für die höhere Mädchen- und die Frauen-
arbeitsschule bestimmt, die in den beiden Obergeschossen unter-
gebracht sind. Das Treppenhaus liegt im Schwerpunkt der
Grundrißfigur; durch Glasverschläge mit Rohglas kann es
gegen die Volksschule völlig isoliert werden. Die Schüler der
Volksschule benutzen die Treppe nur, wenn sie zu der gemein-
samen Reserveklasse oder dem gemeinsamen Zeichensaal ge-
langen wollen, die beide im nördlichen Flügel liegen. Die
Trennung der verschiedenen Schulgruppen ist also eine voll-
ständige, trotzdem nur ein Treppenhaus vorhanden ist.
Der Entwurf von TheodorVeilßr Hermann Weigle
in München für dieselbe Schule (Abb. auf S. 49) stellt die
Hauptfront nahe an die Alleestraße, um durch eine spätere Er-

Gelände die Lage des Schulgebäudes längs der Südgrenze
mit dem Haupteingang von der Schillerstraße über eine kleine
Terrasse, die durch eine Stützmauer von dem tieferliegenden
Hof getrennt ist. Zu diesem wie zu der mit im Gebäude
untergebrachten Mittelschule und Fortbildungsschule führen
zwei besondere Zugänge vom stark begangenen Ausweg jen-
seits des Mühlgrabens. Die wenigen, die Einfachheit der Fas-
saden unterbrechenden Ausbauten entsprechen durchaus dem
inneren Organismus des Gebäudes, das in verputztem Ziegel-
mauerwerk mit Sockel, Fensterum rahmungen, Portalen und Giebel-
gliederungen in Haustein und Biberschwanzdach ausgeführt wird.
Ein der geschilderten süddeutschen Bauweise in schlichter
Behandlung und Massenwirkung zu vergleichender Entwurf des


Weiterung die tal-
beherrschende Er-
scheinung des Ge-
bäudes in keiner

Architekten Peter Klotzbach in Barmen erhielt in dem Wett-
bewerb für ein Progymnasium in Betzdorf a. Sieg den
dritten Preis. An Stelle des Putz- und Hausteinbaus mit rotem
Ziegeldach tritt hier nach der landesüblichen Bauweise matt-


Wettbewerbentwurf für eine Primarschulhausgruppe in Solothurn. Preis 1 b.
Grundriß des Erdgeschosses und Ansicht von Norden.

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Architekten: Bischoff & Weideli in Karlsruhe.
 
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