Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Architektonische Rundschau: Skizzenblätter aus allen Gebieten der Baukunst — 21.1905

DOI issue:
Beilagen
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.44852#0180

DWork-Logo
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
1905

ARCHITEKTONISCHE RUNDSCHAU

Heft 12


Chörlein an


der Pfarrkirche in
Bozen.
Aufnahme von Otto Becker
in Magdeburg.

Eine Wohnungsaus-
stellung für bürgerliche
Ansprüche unter möglich-
ster Anlehnung an alte ein-
heimische Überlieferung wird
von der Gesellschaft »Moder-
nes Heim in Biel« für den
Oktober d. J. vorbereitet. In
drei von Architekt E. J. Prop-
per, Professor am Technikum
in Biel erbauten und in An-
lage und Einrichtung auf ein
Jahreseinkommen von 3600
bis 4000 Mark berechneten
Einfamilienhäusern soll eine
Ausstellung von Einrichtungs-
gegenständen veranstaltet
werden, die im Ankaufspreis
den gedachten Verhältnissen
entsprechen und allen mo-
dernen Bedürfnissen und in-
dustriellen Fortschritten an-
gepaßt sein sollen.
Preisaufgabe. Die Aka-
demie für Sozial- und
Handelswissenschaften
und das Soziale Museum
in Frankfurt a.sM. haben
3000 Mk. zu Preisen ausge-
setzt für die Bearbeitung der
Frage: Welche gesetz-
lichen Maßregeln sind
innerhalb des Rahmens
der heutigen Gesell-

schafts- und Wirtschafts¬

ordnung möglich und empfehlenswert, um das im Stadterwei-
terungsgebiete gelegene Gelände für die Herstellung von
Wohnhäusern auch gegen den Willen der Eigentümer ver-
wertbar zu machen? Bearbeitungen in deutscher, französischer oder
englischer Sprache sind bis zum 1. Januar 1906 an den Rektor der Aka-
demie für Sozial- und Handelswissenschaften, Prof. Dr. Burchard in Frank-
furt a. M., einzusenden. Das Preisgericht besteht außer diesem aus Ober-
bürgermeister Dr. Adickes, Prof. Dr. Freudenthal, Dr. Stein, Prof. Dr. A. Voigt
in Frankfurt a. M. und Geh. Baurat Dr. Stübben in Berlin.

Eine Ausstellung von Goldschmiedearbeiten schlesischen Ur-
sprungs oder aus schlesischem Besitz wird von der Direktion des
Schlesischen Museums für Kunstgewerbe und Altertümer in Breslau vom
1. Oktober bis 15. November d. J. veranstaltet. Die Ausstellung soll bil-
dend und anregend auf das schlesische Kunstgewerbe wirken und zugleich
eine feste Grundlage für eine zu schreibende Geschichte der schlesischen
Goldschmiedekunst schaffen.
Der Umbau eines Theaters ohne Unterbrechung der Vor-
stellungen ist das neueste amerikanische Bravourstück, von dem »The
American Architect« berichtet. Im »Casino« in Buenos-Ayres sollten Bühne
und Zuschauerraum mit Galerieen umgebaut, erweitert und mit der Haupt-
achse um 45° gedreht werden. Dies geschah unter Verwendung von Eisen-
fachwerkkonstruktionen, ohne daß die Vorstellungen auch nur einen Tag
ausgesetzt wurden. Etwa um Mitternacht, nach Schluß der Vorstellung,
begannen die Bauarbeiten in Bühnen- und Zuschauerraum und endigten
täglich mittags 3 Uhr. Von da ab wurden täglich die Sitzreihen, Schranken,
Vorhänge u. s. w. wieder eingebaut und die Wände und Abstützungen
befestigt, so daß der Bauaufsichtsbeamte jedesmal vor Beginn der Vor-
stellung die schriftliche Erlaubnis zur Benützung des Gebäudes für den
einen Abend geben konnte. Das Theater dient zu Schaustellungen der
verschiedensten Art, einschließlich Zirkusvorstellungen, sowie als Ball-
haus. Infolgedessen ist das Parkett des Zuschauerraums als drehbare
Platte ausgebildet, die schräg gegen die Bühne geneigt mit Sitzreihen
bestellt oder wagerecht als Tanzplatz benutzt werden kann. Unter

Trockengepreßte, vollkommen gesinterte, säurebeständige

MARIENBERGER ÄjOSAIK-TOKPUTTEN
IPIW?^ von den einfachsten bis zu den farbenreichsten und
lÖÄ „ . . modernsten Mustern, sSEgg

Marienberger
säurebeständige Füllmasse-Platten,
Marienberger
säurebeständige Trottoir-Tonplatten,
für unverwüstliche Fußböden und Wandverkleidungen
in Kirchen, Schulen, Villen, Krankenhäusern, Laza-
retten, Kasernen, Bahnhöfen, Bädern, Küchen, Molke-
reien, Brauereien, Fabrikräumen u. s. w. liefert die

Marienberger Mosaikplattenfabrik, g. m. b. JC,
MARIENBERG, VII, in Sachsen.
- Musterblätter, Preisliste, Zeugnisse, Kostenanschläge gratis. —>
> Vertretungen in allen grösseren Städten des In- und Auslandes.

diesem wegnehm-
baren Fußboden
befindet sich die
Manege mit kon-
zentrisch angeord-
neten Sitzreihen.
Das Dach des Zu¬
schauerraums
kann geöffnet und
auf ein Nebendach
hinübergedreht
werden, so daß
die Vorstellungen
z. T. unter freiem
Himmel stattfin-
den können. Aus-
geführt wurde
diese eigenartige
Unternehmung
durch Charles
Seguin und A.Pru-
nieres.


Aus der Technik.
Eine neue Eisenbetondecke wird von Ingenieur Jens Lund in
Kristiania nicht als einheitliche Platte im Bau, sondern aus auf dem Werk-
platz gefertigten Betonhohlsteinen mit Eiseneinlagen hergestellt.
Die fabrikmäßige Herstellung der Steine gewährleistet unter Umständen
größere Sicherheit der Ausführung, als das Einstampfen einer Betonplatte
auf dem Bau; außerdem dienen die Hohlräume der Steine der Warm-
haltung und Schalldämpfung. Die Steine sind auf den Längsseiten mit
durchgehenden keilförmigen Nuten und Federn versehen, die sich fest in-
einander pressen lassen und das Zusammensetzen der Decke ohne festes
Gerüst und ohne Einschalung ermöglichen.

so neuerdings

Elektrisches Perlenlicht. Einen abermaligen Fortschritt in der
künstlerisch-selbständigen Anwendung des elektrischen Glühlichts bezeichnen
die unter dem Namen Elektrisches Perlenlicht (D. R. P. Nr. 146313)
von der »Elektrisches Perlenlicht« G. m. b. H. in Berlin, Potsdamerstraße,
hergestellten Leuchtkörper ohne sichtbare Metallteile, welche die dekorative
Anbringung der Lampen in ganz beliebiger Anordnung, in Gehängen der
verschiedensten Art wie in selbständigen, äußerst mannigfaltigen und eigen-
artigen Leuchtkörpergebilden gestatten. Auf die blanken Leitungsdrähte
sind Glasperlen vollkommen dicht aufgereiht. Die Lampen besitzen Ring-
drähte, über die ebenfalls Perlen geschoben sind. Mit zwei Ösen werden
diese auf Haken der Abzweigungsleitungen gehängt; die Verbindungsstellen
werden durch eine überfallende größere Glasperle völlig verdeckt, so daß
die stromführenden Teile durch einen der besten Isolatoren genügend ein-
geschlossen sind. Die Lampen selbst sind kleine Birnen von kaum 5 cm
Höhe und 4 cm Durchmesser, die an den Glasperlenschnüren, in denen
sich ihr Licht vielfach bricht, beweglich hängen. Das Perlenlicht gibt
die Möglichkeit überaus reizvoller und zierlicher Anordnungen, z. B. vor
Spiegeln, in Verbindung mit Architekturteilen aller Art,
mit Möbeln, Figuren, Pflanzengruppen u. s. w. bei
sparsamem Lichtverbrauch und ist
mehrfach in
Berlin ver¬
wendet, u. a.
in der Kon¬
fektionsabtei¬
lung des
Wertheim-
schen Waren¬
hauses, bei
Kempinski
und im Cafe
Roland. Auf
der Weltaus¬
stellung in St.
Louis wurde
es mit der
goldenen Me¬
daille ausge¬
zeichnet.



NUR FÜR KÜNSTLER!
EN COSTUME D’EVE
ETUDES DE NU FEMININ D'APRES NATURE.
Format 40 X 30 cm.
= EIN AKTWERK OHNE GLEICHEN! sr


Künstlerische Freilichtaufnahmen in prachtvoller Wiedergabe.
Beschlagnahme infolge glänzender Urteile bedeutender Künst-
ler aufgehoben, da als für Künstler unentbehrlich bezeichnet.
Vollständig in 3 Serien ä 5 Lieferungen.
Am Al« jeder Serie in Mappe 13M.fr., Serie 1-3 = 38,50 M. fr.
FrEIS aller 3 Serien ohne Mappe (15 Lief.) 30,50 M. fr.
1 Probelieferung 2,30 M.fr., 3 Probelief. 6,50 M. fr.
Ausland und Nachnahme um Portodifferenz teurer.
Ich liefere nur gegen die Erklärung, daß das
Werk zu künstlerischen Zwecken gebraucht wird.
Richard Eckstein Nachf.,
Berlin W. 57, Biilowstraße 51 A.
 
Annotationen