Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Ars: časopis Ústavu Dejín Umenia Slovenskej Akadémie Vied — 1991

DOI Artikel:
Bořutová, Dana: Die Persönlichkeiten und Trends in der Architektur Bratislavas der zwanziger Jahre
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.51720#0109

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Mickiewiczova Strasse oder das Gebäude der Pen-
sion Grünhut in der Zelená Strasse, beide um
1926).
Einen ähnlichen Ausgangspunkt hatte auch das
Schaffen Alexander SKUTECKÝs (1883—1944),
gebürtiger Wiener, Absolvent der Technischen
Hochschule in Budapest. In Bratislava ist sein
Werk mit dem Bankgebäude (an der Ecke Štúrova
Strasse aus den Jahren 1922—24) vertreten.
Das Streben nach einer Synthese traditioneller
Elemente mit progressiven Tendenzen ist auch für
das Werk des Bratislavaer Architektenduos Andrej
SZÖNYI (1885—1968) und František WIMMER
(1885—1953) kennzeichnend (wie etwa das Haus in
der Ferienčíkova Strasse aus dem Jahre 1922 oder
die Arbeiterwohnbausiedlung Danubius aus dem
Jahre 1926). Im Verlauf der zwanziger Jahre nah-
men sie immer mehr modernistische Prinzipien auf
(zum Beispiel die Central-Passage aus dem Jahre
1928), bewahrten sich jedoch ihr ursprüngliches
Gespühr gegenüber dem traditionellen bzw. histo-
rischen Charakter der Umgebung.
Die Entwicklung von einem romantischen, fol-
kloristisch gefärbten Traditionalismus (zum Bei-
spiel die eigene Villa aus dem Jahre 1924) zu einem
immer ausgeprägteren Modernismus (zum Beispiel
das Café und Kino Metropol aus den Jahren
1927—28 oder das Sparkassengebäude aus den
Jahren 1930—31) durchlief in seinem Schaffen Ju-
raj TVAROŽEK (1877—1966), der in Budapest
und Prag geschult wurde.
Eine andere Weise historische Motive mit neuen
Formen zu verknüpfen finden wir im Schaffen
František KRUPKAs (1885—1963), der in Wien
und Prag (an der Akademie der bildenden Künste)
studierte. Die Mächtigkeit der expressiv geglieder-
ten Baumasse verbindet er mit vereinfachten histo-
risierenden Motiven (zum Beispiel am Gebäude der
Polizeidirektion aus den Jahren 1922—25), bzw.
mit kubistischen Elementen (wie zum Beispiel die
Fassade des Mittelschulinternats aus dem Jahre
1925).
Allmählig ist bei ihm eine gestalterische Verein-
fachung der Architekturgliederungen und eine Nei-
gung zur schlichteren Äusserung wahrzunehmen
(zum Beispiel die Finanzämter, heute Ministe-
riumsgebäude, in der Martanovičova Strasse aus
dem Jahre 1927 und das Hotel Palace aus dem


Artur Szalatnai-Slatinský: Haus Kempný in der Radlinský Stras-
se, um 1924. Repro T. Leixnerová


Artur Szalatnai-Slatinský : Entwurf für ein Eckhaus in der Mic-
kiewicz Strasse, um 1926. Repro T. Leixnerová

Jahre 1928). Die Verschiebung zu einem gemäßig-
ten Ausdruck bezeugt auch das Gebäude der ehe-
maligen Börse, heute Universitätsgebäude, aus den
Jahren 1925—30), dem man bestimmte klassizisier-
ende Anklänge nicht absprechen kann.

101
 
Annotationen