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Verein für Badische Ortsbeschreibung [Editor]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 1.1839

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Die ehemalige Grafschaft Hauenstein und ihre Bewohner
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https://doi.org/10.11588/diglit.20629#0043

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D^ebmann, weldjem bte oberfite Settung alter ©efdjäfte ber (Simtng ob*
lag. £>te fanbe3für|Htcf)en 9?ecf)te bagcgeu wahrte ber äßafbüogt, tute
bte D^ecr/te ber 2lbtet ©anft SSfaften ber 2Öafbprobjt. Unter bem SSor?
ftje be£ «Srftent Stetten bte ©nungömetfter jit Raiten|teüt ober ©urtwetf
baö Sanbgertcfjt, unter bem Settern bte @otte6r/au3fcute, tu Beifeim be6
$Öafbüogt$ itnb ber 2lcf)tmannen, jtt 9?emet3wetT t'fyr Singgerttfjr. 23on
bem Sanbgertcfyre ging bte erjlte SlppelTattou an ba£ 2Öocf)engericf)t ju
©erwett, weldf)e3 au6 beu aften unb neuen (Stuungömetjlern beflunb, unb
yoit btefem bte jroette tu fejter Snftaus an bte lanbeöfürftttdje Diegterung
ober bte ^erfon be£ dürften fetbft.

3ur 3>tfung ber öffentftcfjen Äofren warb von jebem öt'nuug^ntetftcr
in billiger 2Sertf)ettung eine ©teuer erhoben, worüber er am ©djtuffe fetner
2(mt3füt)ruug Dtecfynuug abzufegen t)atte. (Stnge^ogen würbe biefetbe aber
buref) einen befonbereit „ ©teuererwefdjer %\\x Sermetbung fyetmltcfjen
Unterfdifaufö, weit entfernt ttom (rinungemeifter wollten mupte.

Bei einem Ärtegöaufgebote erfcfjienen geroöfynttcf) nur bte tebtgeu Ceure,
im 9£orf)fall aber auef) bie öau^üdter btö auf ben brtttett Äopf. 5Q?an
üerfammefte ftcf) juerjlt um bte (£imtng6ntei|ter, unb fobann rottenmetje
um ben D^ebmann unb gefbprie|ter, wekfye al$ ^nfüf)rer unter bem $lat#
tem ber £anbfaf)ue, ba$ ^?eer befehligten. 2)te Bewaffnung beftunb tu
einem ^anjer, einer Bifelfyaube unb einer ^ettbarbe; ©cf)Werbter führten
nur bie ^aiiptleufe. 3ur 2ßaf)ruug ber Sanbeögrenjen waren an ben
ftauptpäffen große ©cf)anjen aufgeworfen, welche man, wie bei ben
©cbweijern, Sejen fn'eß, unb auf bereu 2Sertf)etbtgung ftcf) bie Sanb*
wefyre gewöfynlicf) ju befcfyranfen pflegte.

Sie UBirrnngen btefer SSerfaffung waren ftcf)tbar wobltbdttg. (Sie
brachte Drbnung, 2öol)fftanb, getfttge ®tvoanbti)eü unb ©elbftgefür)l unter
ba$ flcine Bergüolr5, wetdfjeä ftcf) fonfi arm unb namenloö in bte SDiaffe
fürjtlicfyer Untertbanen verloren f)ätte. @o aber fat)e e$ neben bem
2Bafbwogt unb Söalbprobft jtolj feinen diehmann, unb f)ocf? über jebem
aubern fürftttcfyen ober getftltcfyen Beamten feine (Sinmtgömeijiter; eö
wußte ftcf) im geringfren fetner dicäjtc waebfam unb frafttg gefrf)üjt,
unb genoß einer perf6nlicf)ett gtetfyeit, welche fetbjlt ben fcfjwerfteu $er*
brecf)er »or Äerfer unb Ueffeln fieberte!

Sa6 ©lücf tnbeffen eines rnf)tgen Bef^e6 tr)rer Serfaffung fottte beu
Ratten jtetneru mcfjt gegönnt feint. Sie @tnung harre ein (Clement tu
ftcf) aufgenommen, welcfjeä t'tjren ^rieben für immer Vergiftete. Senn ba$
reidje ©auft SSfaften mit feinen Cetbetgencn unb 3inöfeuten tu allen
Zi)äkn beö i'dnbdE)eu^ erzeugte baö @ift beö 3erwürfntffeö. @e> met)r*
tett |td) bie Errungen unb ©trettfälle über beu beiberfeitigen ^ecfjtsfrei^
 
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