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Verein für Badische Ortsbeschreibung [Hrsg.]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 1.1839

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Das klekgauische Hochschloß Küssachberg
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https://doi.org/10.11588/diglit.20629#0062

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2Ber ber erjte btfcf)&fltcfje SSogt ^üffatfjberg gewefett, tft m'cfjt
mtfjt Mannt, Ser ^wette 3Zacf)fofger S3tftf)of @ber()arbä, jener berühmte
fatferKcfje Manglet unb ©cftfjtrfjtfdjretber £eumcf) »on Ättngenberg, öer*
pfanbete bte SSurgttogtet fernem SSruber Ufrt'cf), welcher fte aber mfy
tfgerer 25tenjte wegen, im Safyre jwötfbnnbert neun nnb neunzig, t()rem
mütterftcfjen £)f)et'm, bem Dritter 3Baftf)er üon $a|M, gegen ein @clb?
anfeilen, mit alten 3^ecf)ten nnb (£tnfunften übertrug.

3?acf)bent $üffadf)berg fofort fünf nnb jwanjtg 3af)re fang tnt
pfanbfcf)aftltdf)en 35eft$e ber $amtfte yon Ättngenberg geftanben, tööte
Stfcfjof üKubolf ffe nneber cm, nnb fein Jcacfywefer 9ftMaü§ fcjfe bcn
bitter Sofycmn üon $rtebmgen $um SSogt auf bte SSefte. S3tö tu ben
Slnfang be£ fünfzehnten SahrfyunbertS fam btefetbe nun tu feine frembe
§anb mehr, wenn mcfjt etwa ber berüchtigte 35t(gertn öon £euborf fte

gleicher B^tt mit ber Itfcfjofftcfjen ©tabt ^htengen tu ^Jfaitbfc^aft
l)atte. Xanfenb tuerhunbert nnb jwet aber öctpfanbete SStfchof ÜJcarquarb
öon D^aubef nebjl anbern 53eftjungen aucf) fem „Schloß nnb ©täbtfetn
Äüffenberg" um fünftf)atbf)unbert ©olbgutben an ba$ ©emet'nwefen

«21n folgern @ertcf)te foll man umfragen, Db 3emanb fttf> »erfäumt fyabe
in ©turmegnötfyen, in Kriegs-, geuerö^ ober 2Baffer3gefaf)r, unb 2Ber ange^
geben wirb, ben (oll man barum trafen. iKan fofl aucf) eröffnen 3roing
unb 23ann, 5Bun unb Sßaib ber ©emeinben, bamit bte 3ungen unterrichtet
roerben, rote roett fte gefjen. gerner foll man eröffnen bie ©eredittgFeit unb
@ett>of)M)ett beö gal)r§ am £Hf>etn, roefcfje alfo lautet: 3u {ftfyetnfyeim foö
ein gäljr1 ftjen mit ©djtff unb @efd)irr, baf; er beö gafyreS warte, bem grem-
ben roie bem Joetmifcfyen. 51b bem ©djfof; unb oon ben Xfyafgemeinben em-
pfängt berfelbe jäfyrftcf) ein 23eftimmte3 an 2Bein, Äorn unb (Stern. Dafür
muf? er jeben ^errfcfyaftgangefyörigen unentgetb(td) führen, roenn e£ rticfjt mit
Sfiofj unb Sagen ift 5?ommt 3emanb an bie gäfyre unb ruft brei ©tunben
»ergebend nact) bem gäfyrmamt, fo barf er auf beffen Soften im 2Btrtf)3f)aufe
eine 5Kaaö 5Bein trtnfen, unb bie§ roieberfyott, biö man tf>n überführt. J?om-
men 3mi, roooon einer ben anbern »erfolgt, ba fotl ber pfyr juerfr ben glte--
f)enben einfteigen laffen unb fofort gmifc^en beiben ftefyen bleiben, bis hinüber,
bort jenen roieber juerjt anö 2anb bringen, aBbann ben SBaibling umfefyren
unb nun aucf) mit bem Verfolger lanben."

"Die @ertcf)t6rätf)e ftnb einem £>errn ober Sogt 31t $üflacf)berg »erbunben,
bei ent|ief)enben ©treitigfeiten unb 2Jufruf)ren ben ^rieben }ii biegen, ober
Denjenigen anzugeben unb in rügen, roefc^er tf)n überfahrt. Dagegen barf
ber §err 9?iemanb au§ ben ©emetnben gefangen nehmen, tprmen ober
blocfen, wenn er baS {Redjt für bie gorberung »ertröflen Faun. Dem £ierrn
fallen bte ©trafgetber »on greoeln unb SSerbrecfyen. Äömmt er 31t ©ericfyt,
fo mufj if>n ber jfeltermeier fpetfen, unb feinem JKofj ein Viertel §aber,
feinem ^abia^t ein £uf)n, unb feinem -öunb eine 2ßecfe geben."
 
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