Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Verein für Badische Ortsbeschreibung [Editor]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 1.1839

DOI issue:
Die Schicksale der Rheinischen Pfalz
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.20629#0077

DWork-Logo
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
54

war wteber, wie efyebem, ber ^faljgraf. 2)a3 pfa^gräfltcfje 2lmt
reicht bfö ttt tote ätteften Seiten hinauf. @£ war tu ber Sieget indjtö
anbere£ af£ bt'e oberjlte Verwaltung nnb ®ertdf>t£barfett ber fonigu'cfyett
nnb ^ermöglichen ^Pfafjen, ba$ fyetfit, berjemgen ©uter unb 2eute, wek
cf)e ba£ ^priüatetgentfjum ber Röntge unb jjerpge btlbeten. 23et ben
etgentfyümltcfjen 23erl)altntjTen be$ §erjogtf)um$ 9^f)etnfranfen aber
gewann ber bortige ^»fafjgraf eine ganj anbere unb wichtigere Stellung,
unb erhielt ftrf> in berfefben, wäfyrenb bie übrigen pfaf^gräfitcrjen 9lem*
ter 51t einem bfofen Zitel fyerabfanfen, ober üötttg erlofcfjen. @r gewann
ben üKang unb bie ©ewalt etne£ ^eqogö, bereinigte bamtt einen au$*
gebretteten ©runb^ unb D^ec^röbeftj im 2anbe, ber if)m jur Sanbeöfyofyeit
»erfyaff, warb enbltcf) in ba£ Äurfitrftenfollegtum aufgenommen, unb
jlunb af$ ber erfle weltliche ©rofe be3 ^eicfjS neben bem $atfer, beffen
©teile er in Ratten ber Slbwefenfyett ober etneS 3nterregnum$ ju üer*
treten fyatfe (3)<

3cf) übergebe bie 3^etf)e ber rf)etnifcr/en ^pfaljgrafen bt'3 auf &on*
rab üou .^ofyenjlaufen, welcher ntc^t allein baburcf) überhaupt
tnerfwürbig i\l, bafS er für bie SK^etnpfqfg ben ©runb ju einem
felbftftanbtgen gatrftentfyum fegte, foubern für unS ein ganj befonbereö
3rttercf]e f)at, inbem wir tf)m bie Uebertragung be£ pfatjgrafltcrjen

(3) ©ie £erFunft ber ^faljgrafen bei 0?F>etn mar fange Seit Pöllig in
9Sergeffenf)ett geraden, rate bie beutfcfje Nation überhaupt rcatyrenb il)re$
fangen unb blutigen ßntmttflungSfampfeö burcf; baö Mittelalter fyerab, na-
ntentltcf; aber mäfyrenb ber Deformation^ unb folgenfcen Äriegöjeit, baä
Reifte öergeflen lernte, maö if>re @efd)icf)te, bie ©rünbung unb Silbung
ifyrer öffentlichen 9Serf)ältniffe unb ßinrictitungen betraf. cor breifyunbert
3af)ren ber 'Profeffor SEftünjrer su 23afel, bei ^bfafjung feiner ßoSmo;
grapfyie, an ben megen feiner -Selefenbeit gerühmten fpfafjgrafen 30Dann
r>on 3weibrüfen um 9?ad)ricf)ten über ben ttrfprung feines £aufeS manbte,
gab if)m berfelbe jur Antwort: „2Bo bie <pfafj jur Seit be$ Äatferß Dtto iii
unb etliche 3af)r barnad) ifyren ©ij gehabt, biemeil bie (Sfyur pon einem
2anb in ba$ anber gefahren fer/, ba miffen mir feinen fatten 23erid)t
su geben. SBolIen bir jebocf) nit porfyalten, ba£ mir pernommen, bie ^fals--
grafen fjaben ifjren ©ij unb ©cfylofj ein 3eitlang ju 2ßorm§ gehabt. 2öie
fte aber bafyin unb mieber barcon fommen, unb eg einem 23ifd)of bafelbft
perfauft Ijaben, baö reiften «jir nod> sur 3eit ntct)t eigentlid).// 5Dtan ftef)t
bierauö, meld)e SSorftetlungen fict> bie gelehrten Seute bamaB pon bem
ttrfprung ber rfjeinifcfyen ^fafjgraffcbaft gemacht fjaben. <£& beburfte nocb
einer 0teif)e folgenber ©Triften, biö eö einem fd)arfftcl)tigen SBttcf gelingen
formte, auf bie rechte ©pur ju fommen, unb erjt ba§ grünblictje gorfcberpaar
Äremmer unb (Srofliuö brauten biefen bunfeln ©egenjtanb etmaö in'ö
{Reine.
 
Annotationen