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Verein für Badische Ortsbeschreibung [Hrsg.]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 1.1839

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Ursprung und erstes Aufblühen der Stadt Bretten
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https://doi.org/10.11588/diglit.20629#0199

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feitS ba$ "eigene Sittereffe ber fterrfdjaft, ba fte nur burcf) mögficf)fte
^reigebung ber bürgerlichen £batigfet't t'fyre Steuern »ernteten fonnte,
eine Sfatlje üon S5erücfjTcf)ttg«ngcn, wefdje bnrcf) fortgefejte ©ewofmfiett
alimäbh'g bt'e ©runbfage einer neuen SßerfaffüngSerwetrerung würben.

3njwtfd)cit f)äftc ber bfonomifdje 3erfalt be$ £aufc3 (-rberftein mit
jebem 3abrjef)ent jtcfytbarer jugcnommen, unb eine SSejljung nad) ber
anbern gicng bind) »crfcjjene ^fanbfcfjaften unb abgenötigte Zerraufe
tn frembe ftättbe über. ©o fam bt'e D^ett)e and) an S3retl)etm. ©d)on
«or bem 3af)re bretjebubunbert fünf unb brcifn'g war bt'e ©tabt auf
Söteberföfung au 55tarfgraf D^uboff üon S5aben öerfejt (l6), wefcber
fte bamafg an £>er$°3 9tuprecf)t üon ber ^)falj üer» fanbete (17). Sluf
biefeö Unterpfanb würben wtebcrfyolt neue l'eifygetber gefdjlagett, bt3 fte
bie ©umme üon fünftaufenb jweifyunbcrt ^3fnub £ctfer erreicht hatte,
worauf ber £er$og ben ©rafen üon Gr&erftetn für bcn $erjtd)t ber ÜBte*
berfbfung nod) fiebentaufenb ncunfyunbert s])funb bejablte (18), unb 23rer?
(jeim baburcf) ali ein wafyreö (Sigentfyum an fein fya\t$ brachte.

S8et biefen 23erfaj < uub 2>erfauf3f)anbiungen treten bt'e $ortfd)ritte ber
bretl)etmifcf)en ©tabtfreifyett unb Serfaffung nod) beutficfjer berüor.
@o füt)rt bic Ufftiübe, worin bie "5Htd)ter unb bie ©emetnbe, 2Irm
unb S^eid), ber ©tabt S3rctf)etnt" bem ^fa^grafen D^upred^, ali
t'brent ^pfanb^errn, bie gewöbnfici)e £mlbiguug fetffen, eine Sprache,
welche ein im bamafigen (Sinne fdjon jfemltd) georbneteö unb fef6|1fftan*
bigeö ©emeinwefen üerrütb. ©ie fprtd)t üon bem "guten ^Bitten",
womit bie Bürger tf)rcm £errn gelobenr ot)ne feine SuffriKraung »für*
ba$ feine SSer bünbntfj mebr unter etnanber 51t machen", unb ibm
bas> S^edjt einräumen, bie ©ütcr berjenigett üon tt)nen cin^teljen, welche
o!)uc feine ßrrfau&ni$ anberöwo Bürger würben, ©ie fprid)t ferner üon
bem ©elöbnt'ffe ber 33retf)ettner, bem pfäfjtfcften ?hutmann für bt'e
©tdjerbeit an Scib unb ©ut eine ©ewabr ju fetften, unb üy.n befyotfen
gufet)n in allen ©ad)eu, "foferne fte fönnen unb mögen" (19).

(16) Urf. sI)iarfgr. JftubolfS 311 ^forjfyeim (»on 1335, Sonnt, nacb SRartuii),
rcoriu er befennt, ba§ er unb feine (Erben löfen foüen SretS) etm bie ©tatst
"Pfaljgraf CRuyrechten "gegen 3uben ober i§f)riften, ober wie fte »erfejt
fei)».

(17> SßCTfjq&rief ÜJRarfgr. JKuboIfö unb ©ittebrief ©raf Otto'3 unb 53er--
t()o!bö ton Oberftetn »on 1339, ©onnt. »or ©reger.

(18) Urf. SÖtarfgr. Sftutiolf'ö »Ott 1345, TUtm, »or Himmelfahrt, unb Sßer--
Std)ibrief ©raf ©.tto'i unb 23ert()o(b3 üon Cberpein r>on 1349, Donnerjh
nad) Slnbreg.

(19) Urf. "'.Sie bafj bie ©urger ju 23retl)etm ^erjog 9?upred]t bem (Sftern
gefyufb dabin uub @e(;orfam ftrt fußin", »on 1342, SDienfh nad) Safob.

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