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Verein für Badische Ortsbeschreibung [Hrsg.]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 1.1839

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Geschichte des Gotteshauses Sankt Blasien
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https://doi.org/10.11588/diglit.20629#0215

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fen 3flf)f$ettfe(ie würbe für jeben »erworbenen SDtitbruber Ireffig £age
lang baä ganje ©eclenamt mit bem ^falter gebettet £äglid) machte
man Umzüge 3U ben Slltaren, Capellen unb ©räbern. 3eben ©onn*
abmh übten bte ©ruber ba£ gatfwafcfjen unter ftcf>, ragtidj aber einige
an ben Ernten, weldje ba$ Sllmofen be£ $lofter£ abgölten. 2llle .franb*
futigett, baä @jTcn, XtMm, ©pajieren unb Arbeiten, würben mit 21b*
lefen üon ©ebenen begonnen unb befdjloffcu.

@ben fo ebne 9iujen hart unb ftreng war aud) bte Sebenöweife ber
S5rüber. 2l(le arbeiteten, frf)ftefen unb a$en im nämlichen ©aale. £>ie
tägliche ,fofr beftunb t'n £aber*3)?u$, ©cmüfje, 23rob unb etwaS 2Öetn;
@i'erfucf)en, AXmig, SSutter unb #ifd)e geborten §u ben ?ecferbtjfen, unb
gleifd) erhielten nur bte Äranfeu. Die ftanbarbeif in freier ?uft, welche
bem gefiinbcn Äiirper unb ©elfte jur (5rl)ofung unb ©tarfrtng btenf,
würbe immer niefyr bem QzfyorUmfte aufgeopfert, unb beftunb jnfe^t nur
norf) im jpeuen. traurig war baö ?oo£ eineS 33ruber3, wenn er ben
3orn feiner Oberen erregte unb ber flöjlerftcfjen 3ud)trutf)e öerftet; er
würbe mit bem 23reyir, feinem einzigen £rojter, in ein engeS, fparfidj
crleudueteö ©emad) ju unbarmherziger, oft lebenelänglidjcr ©infamfeit
yerbammt unb fonnte f)ier bie gepriefene 9f)?arh)rerfrone ber mond)tfd)en
©elb|lbefiegung erwerben, nad) bamaligcm ©lanben ba£ bödiftc 25er*
bienft eincö Cyrillen üor feinem ©d)öpfer. $öaf)r[td), ba3 äöeltüolf
fyatte wenig ilrfadje, bie Süiondje um ib,v ©füc? gu beneiben!

©äfyrenb ber üergebltdjen Slnftrengungen 216t ÄonrabS öon ©tein,
um Erlangung ber fanftbiafifdjeu 3nful, wählten bie ©rüber, ob*
gfeid) ned) immer mit bem pabftltdjen Sanne befegt, au$ tfyrer ÜWt'tre
ben 3of)ann Ärettj Pott £ebtnau, beffen friebfertige Stivtaftät ba3 @ot*
t?öbauö in fo fdiwercn Reiten unb bei fo md mächtigen geinben, rti'cfjt
nur allen äußern @efal)ren gfödffid) entheb, fonbern aud) im 3nnern
feurefj ©cfyärfung ber fföjterlt'cfyen 3ucf>r unb Vermehrung beS ©efistfjumö
an SKufym unb 2ßol)lftanb beflenö emporjubringen fudjte; ba$ bie 3ette
ju £)d)fenf)aufen fid) pon bem fanf tblaftfd) en 9)?utterfttfte enbh'd) log*
rt$, fonnte er ntd)t mehr »erfyt'nbem (]3). Täd)t minber Portf)eitt)aft
war bie Verwaltung feinet gleid)namigen 3cad)folgcr3, au$ ber fcfyaf*
baufifdien gamtlic D üttling er, ber am Sonjil ju Äonftanj mit bem

(13) 8d)on unter feinem Vorgänger |)einriß ^atte ber cc^fenljaufift^e
'Prior a(3 Srnfjängw ^abjl Urbans, beffen Sann über «Sanft Slafien
baju benüst, ftc£> jum felbftfiandigen SBorfleljer ergeben, roaS er mit
i)ilfe beö 23ifd)Dfg »pn ^onftans, troj alter @egenbemüf)ungen 2ibt 3°s
bannö, im 3af)re 1404 enblicfy bur^fejte.
 
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