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Verein für Badische Ortsbeschreibung [Hrsg.]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 1.1839

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Geschichte des Gotteshauses Sankt Blasien
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https://doi.org/10.11588/diglit.20629#0217

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langten ffieiMimtnittelbaxtät gelegt würbe. Kit SBifofaui »crfdjtcb
entlieh im jperbjle taufenb vierhunterr nnb ferf)jtg.

2)em neugewählten SSerftehcr $eter SBöfcf) au£ lobtnau, welrfier
ufren nn erflen 3at)re feiner Ußürbe \iaib, folgte 2lbt (5 b r i jt o p h, ein
(Bükt von ©reut. 2)iefer erlangte eine päbftlid)e (iTemtionebullc in Sc?
treff bc$ SSerbotö ber SO^iTcfjfpei'fen wäljrenb ber gaftcnjett, weif ba& Älo*
fter in einer fo oben, liefen, unfruchtbaren, wältigen unb falten ©e?
genb liege, wo man brei 33t'crfelja!)re fang ©dntec habe, unb Weber ÜBcin,
norf) £>ef, noch Äorn, unb anbere grüd)te pflanjen, alfo ojfjne WlUdy
unb Mh$ mdjt Üben fönne. Slföbann Faufte er bie iperrfchaft © Uten*
bürg, welche jwifd)cn ber blitmenefifcbeu unb bem ©ttfftöbanne lag,
unb veranjtaltete im 3af)r vierjehenhuubert fieben unb fechjtg, $ur Hebung
vieler aften 9D?iöhellungen jwifchen ber 2!btei unb ihren Seuten im Raiten*
ftein, mit ben ?(bgeorbneten berfelben bie 2I6fafTung eine» £)ingr obef 3,
worin naef) £aut ber Urfunben unb bezeugten ^erfommen, unter fünf
unb acE)t§tg 21rtifcln, bie beiberfeitigen fechte unb Pflichten genau ver?
Zeichnet würben.

3m Uebrigeu war (5 b r i |? o p b SSerwaftung eine fehr unglüefliche,
Denn aB in bem bamafigen Ärteg ber ojlrcicfufdum Vorlaube bie ?0?arf)t
ber (gtbgcnoffen vor 3Bßlb$fmt verfammelt lag, würben bem ©tifte bei
einem ©treifjug in bie benachbarte SBafbgegenb sticht nur feine ipöfe jit
©utenburg, ©urtweil, ^nblighofcn, dlemctSwetf unb Sir*
borf geplüubert unb verbrannt, fonbern ber g-einb ertrojte von bem
2Ibt, welcher ihm naef) £afcnhäufern cnfgegcnjog, um ba$ ©otte^hau^
buref) Uuterbanblung retten, noch ein 23ranbgelb von breitaufenb ®i\U
ben. Unb fpätcr, af6 man bae> bebrängte <ffialb<Mutt entlief) ju entfejen
voruabm, battc Sanft SUafien bie oftmehifche 5ftannfcf)aft wocfjen*
fang auf feine Soften ju beherbergen unb ju verpflegen! Siefen äußern
Unfällen aber folgte halb auch im Sintern eine verberbliche 3wietracfit,
welii;e bie £age bcS unglücklichen Prälaten vollenbg verbitterte.

Sßachbem ilm ber ©ram in bag ©rab gebrüeft, erhob bie mächtigere
Marthel beö Äonventö ben ©ruber (5berbarb von JKetfchach, wel*
eher ffch einige %ät auö bezeugter SSorftebe einer jtr engen Sebenäart tu
ber ,f arthaufe bei $reiburg aufgehalten, nun aber, in ber ÜBürbe eine£
geiftücben 2?orj1eher3, wie ein weltlicher %nxft ungebunben auf bem glän*
jenbjlen $uge ju leben anfteng. ©eine £afel war eben fo üppig al&
jablreid) befudit vom benachbarten Sibel, unb wenn er auSwätrö wohin
ritt, gefchah bie$ nie ohne eine 23egleitfdiaft von wem'gftenö zwölf 9iit-
tern. gür fofehe Serfcbwenbnng waren Weber bie zierlichen üftefSgewan*
ber, noch bie prächtige Drgel, bie unter ihm gefertigt würben, ein (5rfaj.
 
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