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Verein für Badische Ortsbeschreibung [Hrsg.]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 1.1839

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Die Burgen des deutschen Mittelalters
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https://doi.org/10.11588/diglit.20629#0225

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mtb tapferftett Xfyäii ber hatten. t>k gelben bes> ©efangS, jener twt
£iä cnbad), »on Dftrtngen unb »on 2ln, f)aben fte nt'drt auf ben Sur*

i{)rer greunbe unb ©önner bte fcfjönjteu £age »erlebt? Sie gelben
t-eä Äampfeö tu Stalten unb tyatäftlm unter Otto, Äonrab, unter S3ar*
bareffa unb grtebrtcf), ftnb fte ntrfjt au£ ben SSurgen f)erüorgegangcn?

Sa$ waren bte fcfyonen Seiten be>3 beiitfcljcit ÜKtttelalferS. @an|
auberö würbe eö wafjrenb be$ großen 34»tfdjenretd)S>, wo bte etferne
gauft be$ gef)berecf)tö bem 3frttertf)iim feine SSIüt^en abjtrctfte, unb atte
itlerin 2krf)ältntfje alle ferneren Sknbe ber ©efettfefjaft Serrig. ^3Bt>
freiten ftd) nun bte Räuber, fdjrctbt ber Slbt »on Utzberg, wie fubeltt
bie Seutefdjinber! 2luö ben spflugfdjarreu werben ©djwerbter, au$ beis
(Senfen werben ©piepe, deiner getjt auS, ofync ©fein unb <5taty feee
ftd) jtt tragen, tamit er immer bereit fci>, fetter anzulegen".

©eflagt fyatte man ()tn unb wieber über bte Bürgen fcfyon bet i^rer
Aufnahme, unb fpatcr würben and) ftrenge ©efeje gegen fte erraffen (*%
<33 blieb aber Sittel ebne @rfofg* Sie 3at)f ber S3urgen wud)3 mit jebem
3af)re unb if)r SDttSbraucf) flieg auf'ä £od)fte. Senn nt'djf nur, ba^ fte
tr)re Umgebungen überhaupt gefdt)rbcten unb wtftdjer machten, bte met*
fiten arteten in üölltge Staubfcfytoffer auö, ober waren als foldje
urfprüngftd) erbaut worben (7)!

3tid)t ju fdjtfbern tfi ber 3auimer, welcher ftd) bamafö »on ben 33ur^
gen rjerab über baS ?anb »erbreitete. Sie abfdjeultd) jle Slnarcfy'e würbe
burd) fle erjeugt unb genährt. Sin tljren dauern Hebte ber ©cfymetf
be$ Sßolfeö, in t'fjren ©emadjern würben bte SranbfacMn unb 9D2orbge*
wefjre berettet, wemit ein entarteter 3tbe£ ben grteben ber Nation jer*
fiörte, unb wer jäfylte bte Unglücf Itcfyen, weldje in ben ftnjtern 23urg*
»erliefen ein fd)utblofe6 SafeöJt »erfdEjmacfjtct haben?

(6) 3m ©chwabenfpiegel 3. 58. fjeift eä: »2Kan fofl Feine 23ttrg tauen mit Sße«
fhmg o(me beä SanbricbterS Urlaub.« ifaifer iebrtet) I 30g fefjr psn§
gegen bie @#lo|?#r 31t gelbe, unb griebrtcf) II fieberte namentlich bie geift-
lieben ©ebiete cor bem mitlfürlidjen Erbauen fefrer 'Pfäje. » Nulla ae«K~

iicia, custra videlicet seu ciuitates in fundis ecclesiarum vel occasione ad-
Tocaliae vel alio praetextu constrtiantur». i. Lintig, D^eid)öard). II, 145.

(7) Oftmals lief ein Burgherr feine ©efeüen feltsfl für ifjre DRaljrung forge«.
2luö if)ren ©cfylupfrcinfein rannten fte alöbann ben 2öanberer an, betäubtem
benfefben, ober nahmen if)rt feft, um ein Söfegelb ju erpreffen. SOlan te-
jeiefmete biefe 2Begfagerei unb Seutejagb mit bem SUtöbrucf: »ont ®at*
teI ober Stegreif leben. Saö Sßoff aber nannte bte gelben beä £>anb-
rcerFö nur Sufc^ffepper, ©taubenreuter unb £ecfenfifd)er, unö
hatte ben ©Jattben, be$ fte nach ihrem £obe aU feurige 3)iännor in ber
SDiitternachtf'ftunbe auf bem ©chauptaj ihrer Xl;aten urntjerjogen.
 
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