Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 17.1941/​1947(1941)

DOI article:
Wangart, Adolf: Die Linearbandkeramik in Oberbaden
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.42016#0099

DWork-Logo
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext

8d

scheint ein dauerndes Versuchen stattgelunden nu haben, W38 erklärlich
erscheint, wenn man bedenkt, daß die Oeläüe MLNgels eines Ltändbodens auk-
gsbängt werden mußten. Oiese technischen Lcbwierigkeiten lübrten dann nu
eigenartigen Oösungen: man sehnt Ooppelbenkel (Iht. 22, 3) und peitsch
durchstochene Orillwarnen (Ist. 23, 10). Oiese letzteren haben ihre Vorläuler
schon in Mitteldeutschland dei Oeläßen von Orlurt und Oüngeda. ^^) V/ir haben
Also eins vollständige Ontwicklungsreibe von der l^nubbe dis nur Oenkelöse
rnit Allen technischen Möglichkeiten und Versuchen, dei denen es Allerdings
nur Herstellung eines eigentlichen Henkels nicht mehr gekornrnen ist. Man
sieht, dsß Auch kleine, uns sslhstverstÄndliche Oinge lAnge rnühsAine IVege der
Oecbnik gehen mußten, urn nur Vollendung nu gelängen.
Ähnliche interessLnte Oinblicke errnöglichsn die 2ierlormen und Oiermittel
und hierbei im besonderen die Entwicklung der geschnittenen Oinie num Our-
chenstich, nur Ltichreihe und nur Lcbarung von Ltiebreiben. Oie Oeschicklich-
keit, rnit der einerseits sehr dünnwandige O'öple von nur 2 bis 3 nun V/snd-
stsrke bei einer verhältnismäßig erheblichen Oröße getorrnt wurden, ist An-
dererseits durch dss Oinscbneiden von Oierlinien wieder stärk geläbrdet wor-
den. Os bestAnd die OelAbr, den dünnen Oox>l nu verschneiden oder mindestens
so annuritnen, daß seine Orucblestigkeit stärk vermindert wurde. OAtsäcblich
linden sich NAblreicbe Lcberben, bei denen die Oierlinisn Als Oeitlinien tür den
Orucb wirkten. Oer Oöpler mußte Also stets dsrnAcb trachten, den Oinscbnitt
so wenig tiet äls möglich nu gestälten, mit änderen Vorten, er mußte ver-
suchen mit dem Lcbnitt möglichst nähe An der OberllÄche nu bleiben und mit
dieser Oüblung nu hätten. Öles wär nur dädurch möglich, daß er Aus der Oin-
senkung in die VonmALse immer wieder nur OberllÄche nurückkebrte und von
dieser Aus mit wellenLrtigen Oewegungen den Ltricb einsenkte, Anstätt ihn
glätt durcbnunieben. Oesonders bei gewölbten Oläcbsn — und diese lägen bei
runden Oöplen za immer vor — WAr dies däs sicherste Verksbren den Oox>l
nicht nu verschneiden. Oädurch entstAnd von Allein die erste Oorm eines Our-
ehenstielrs, wenn Luch Zunächst nur in leisen Andeutungen (Oal. 12, 12. 13; 14,
2; 12, 5; 16, 12). Os hätte nun nicht des erllnderischen Menschengeistss bedurlt,
um in dieser Aus rein technischer klotwendigkeit gewonnenen neuen Oierlorm
ein neues 2ierelement nu linden, däs nun bewußt äusgsbäut und Angewendet
wurde (Oal. 11, 8; 12, 2; 13, 1—3. 6. 10. 22). 8o entwickelte sich mehr und mehr
die Ltichreihe in äll ihren Variätionsmöglichkeiten, und schließlich vernichtete
MAN aul die geschnittene Oinie überbsupt und verwsndts nur noch Lticlrreihen
(Oal. 13, 1—3. 6. 18. 21—23). Von hier wsr dänn nur noch ein kleiner Lclrritt
nur Anwendung von Ksmm- oder sogar Hädehenstieben (Oal. 13, 20; 15, 2. 8),
und nur Verwendung von Lticbgruppen nur Oüllung bestimmter Oierlläcben
(Oal. 13, 12. 13. 16; 17, 15. 16). Oiese letntere Möglichkeit ist in Oplingen nicht
mehr voll Ausgebildet worden. Os lebten die Xreunsebralüerungen des V/orm-
ser, die breiten Oinienbänder des 'iVetterauer, die teppichsrtig sticbgelüllten
Oändsr des Olaidter O^ps, es lebten Dreiecke und Hauten. Orotndem neigt sich
Aber eine klare Ontwicklung von der Oiniennier nur Ltichreibenvernierung. Oine
Oeeinllussung dieser Ontwicklung von außen snnunebmen, scheint nicbt not-
wendig, denn sie ist durch die Oecbnik der Oöplerei geradenu bedingt. Oie

O. Outscbkow, Oie bAndkeramiscüen LtilArten MitteldeatscnlAnds, Osbressebr. l. d.
Vorgeseb. d. Läebs.-d'hür. Oänder 23, 1935 Ist. 30, 12; 15, 1.
 
Annotationen