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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 18.1948/​1950

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Kleine Mitteilungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.42247#0340

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336

Kleine Mitteilungen

Marburger Lehrstuhl zunächst an seinen Schüler Friedrich Holste über, der jedoch
im Osten fiel. Nach 1945 mit der Vertretung seines eigenen früheren Lehrstuhls
betraut, hat v. Merhart noch bis zum Ende des Wintersemesters 1948/49 gelesen.
Vor seiner Übersiedlung in die Schweiz erlebte er noch die Freude, daß sein alter
Lehrstuhl einem seiner Schüler, Wolfgang Dehn, anvertraut wurde.
Mit Gero v. Merhart ist einer der markantesten deutschen Fachvertreter aus dem
Amte geschieden. Die deutsche Urgeschichtsforschung dankt ihm neben einer großen
Zahl richtungweisender Arbeiten vor allem die sorgliche und gründliche Heranbil-
dung eines großen Schülerkreises, der heute im In- und Auslande das Werk seines
verehrten Lehrers weiterführt. Die sachliche, jeder „Schulmeinung“ abholde, stets
die großen Linien im Auge behaltende und nach echten geschichtlichen Erkennt-
nissen zielende Arbeitsweise G. v. Merharts hat in zwei umfangreichen Festschrif-
ten (Marburger Studien 1938 und Prähistorische Zeitschrift 1950) ihre verdiente
Würdigung erfahren.
Auch die Badische Urgeschichtsforschung fühlt sich Gero v. Merhart in besonderer
Weise verbunden. War er es doch, der zwischen 1932 und 1938 immer wieder ältere
und erfahrene Schüler als Grabungsleiter zu den von Georg Kraft organisierten
großen Ausgrabungen der Badischen Denkmalpflege zur Verfügung stellte. So ist
der große Aufschwung, den die Badische Urgesehichtsforschung in diesen Jahren
verzeichnen konnte, auch mit sein Werk.
Die Redaktion der „Fundberichte“ weiß sich einig mit weiten Kreisen der in- und
ausländischen Urgeschichtsforschung, wenn sie Gero v. Merhart als einem ihrer
Besten den tief empfundenen Dank für seine hingebungsvolle Arbeit ausspricht
und zugleich dem Wunsche Ausdruck verleiht, daß dem verehrten Förderer ihrer
Wissenschaft noch viele Jahre fruchtbarer Tätigkeit vergönnt sein möchten!
W. K i m m i g
Personalien (1948-—1950)
(Die Personalnachrichten beziehen sich im wesentlichen auf Süddeutschland. Für Vollständig-
keit und Richtigkeit im einzelnen wird keine Gewähr übernommen. Die Schriftleitung.)
Geburtstage
Deutschland :
Professor Dr. Martin Jahn, Halle/Saale (60 Jahre)
Professor Dr. Emil Krüger, Marburg/Lahn (80 Jahre)
Professor Dr. Oskar Paret, Bad Cannstadt (60 Jahre)
Professor Dr. Paul Reinecke, München (75 Jahre)
Professor Dr. August Stieren, Münster/Westfalen (60 Jahre)
Professor Dr. Ernst Wahle, Heidelberg (60 Jahre)
Museumsdirektor Dr. Friedrich S p r a t e r, Speyer (65 Jahre)
Im benachbarten Ausland:
Kantonsarchäologe Dr. Reinhold Bosch, Seengen (Schweiz) (60 Jahre)
Professor Dr. Otto T s c h u m i, Bern (Schweiz) (40 Jahre)
Die deutsche Urgeschichtsforschung ist sich dankbar der großen und bleibenden
Verdienste bewußt, die sich die Jubilare um die Entwicklung und Förderung des
Faches während ihrer langjährigen Tätigkeit erworben haben. Sie wünscht ihnen
allen noch lange Jahre fruchtbarer und tatenfroher Arbeit!
Todesfälle
Deutschland :
Professor Dr. Wilhelm v. M a s s o w , Trier/Mosel
Oberpostrat a. D. Dr. h. c. Eduard Peters, Sigmaringen (s. besonderen Nachruf)
Professor Dr. Richard Rudolf Schmidt, Unterwössen bei Marquardtstein, Bayern
(s. besonderen Nachruf)
Im benachbarten Ausland:
Museumsdirektor Dr. h. c. Emil B ä c h 1 e r, St. Gallen (Schweiz)
Kantonsarchäologe Louis B o s s e t, Payerne (Schweiz)
Konservator L. G. Werner, Mühlhausen/Elsaß (Frankreich)
 
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