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Das Buch für Alle.

Lfelt



s
Mägdlein an dem Tonster stund,
Weinte stch die Reuglein wund
Linier den Wlumenscherken.
„Ist Dein Laar so bland und lang
Und so adelig Dein Gang.
Knabe, Du fällst nicht sterben/'

4.
An die Rotte unverzagt
Trat heran die schöne Magd,
Still' die Knechte standen.
„Gebt mir den Äcfang'nen frei,
Dal; er mir zu eigen lei.
Löst ihm Stricke und ZZanden!"

Ueigte stch der Waibcl tief,
Und der Landsknechtshaufe rief:
,.Lallt ihn las und ledig!
Was ste fordert, ist ihr Recht,
Treu' Dich, junger Rciterknecht,
Vreise den Liimnel gnädig!"

6.
Ward der Reiter frei Mr Stund?
Rein. Är sprach mit rothcm Mund:
„Jungfrau, laß Dein Werken.
Rräch' die Treu' ich meinem Lieb,
Ährlos wär' ich wie ein Dieb,
Lieber will ich sterben."

7.
Stumm die Magd die Lande rang.
In den Tob mit festem (Sang
That der And're gehen.
Dumpfen Schall die Trommel gab:
IZald, Du armer Reitcrlinab.
War's uni Dich geschehen.

8.
Aus des Knaben Grab hervor
Stieg ein Linöenbaum empor
In des Limmels Rläuc.
Im Gezweigs nimmermüd
Singt ein Vögelein das Lied
Von des Knaben Treue.

r.
iegt ei» Schloß im grünen Thal.
Golden malt der Sonne Strahl
Mauer, Thurm und Zinne.
Klingend durch die Seele zieht
Mir ein halbvcrgell'ncs Lied
Von getreuer Minne.

Schritt ein Lauf' zum Zwingerthor,
Lellebarde und Teuerrohr
Klirrten durch die Gassen,
Dumpfen Schall die Trommel gab.
Ärmer, gefangener Reiterlinab
Muß sein Leben lassen.

Der Gefangene.
Gedicht von Rudolf Bau in lach. Vriginalzoichuung von Fritz Bor geil.
 
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