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Humoristisches


Heute kommt jedenfalls der Geldbrief vom Onkel Müller —
da muß ich schon auf meiner Bude bleiben.

Kaufen's keine Kohlrabi, schöner Herr? Gut und billig.



Da find' ich noch ein vergessenes Zwanzigpfennigstiick — das
bekommt der Briefträger.

Eingeschrieben, Herrn Studiosus Fritz Schultze!
Hier, mein Braver!


Der G e l d b r i e f.
Von W. Krrögter".


Kein Briefbote zu sehen! Da komme ich heute nicht mehr zum
Frühschoppen.


Jetzt ist Jemand in's Haus herein, das muß der Postmaun sein!


Wie spät wird es wohl schon sein! Mein Chronometer ist
auch im Leihhaus!


Sind schon d'rin 100 Mark in Reichsbanknoten — oder viel-
leicht gar 200, das gibt einmal eine solenne Kneiperei! Hab' Dank,
Du guter Goldonkel!

Ha! es schellt. Das ist er am Ende schon!



Eine schöne Empfehlung vom Meister, hier ist die Rechnung,
er braucht nothwendig Geld!


Hurrah! Viktoria! Jetzt ist er da, er winkt schon freundlich
herauf!


Lieber Neffe! Laut glaubwürdigen Nachrichten führst Du ein
wahres Lnmpenleben in L. Die gewünschten 100 Mark zu senden,
finde ich daher keine Veranlassung. Dagegen folgt anbei ein lehr-
reiches Schriftchen: „Lob der Sparsamkeit" — zur aufmerksamen
Lektüre dringend empfohlen von Deinem Oheim I. F. Müller.
 
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