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469

Heft 19.

Das Buch für Alle.

Schlesiens. Schon vor mehr als sechshundert Jahren
war Beuthen Stadt, in uralter Zeit trieb man hier
schon Bergbau, und zwar auf Silber, und die Sage er-
zählt, daß die Bürger der Stadt meist so reich gewesen seien,

daß sie für ihre Kinder silberne Wiegen halten konnten.
Noch heute gräbt man in der Nähe der Stadt silber-
haltiges Blei. Aber Steinkohle und Galmei, d. h. Zink-
erz, sind jetzt die Hauptsachen geworden, mit denen

sich der Bergbau und der Hüttenbctrieb hier beschäf-
tigen. —
Aehnliches Aufsehen, wie jetzt die Gewinnung des
Aluminiums im Großen, machte im Anfang dieses


Jahrhunderts die Gewinnung des Zinks. Man kannte
Zink damals nur in Verbindung mit anderen Mine-
ralien. Man verstand auch kleine Quantitäten Zink
hzrzustellen, aber an eine „Verhüttung" im heutigen
Ainne war ebensowenig zu denken, wie noch vor wenigen
Jahren bei dem Aluminium.

Messing kannte man schon im Alterthum, aber die
Alten benutzten Galmei als Zuschlag beim Kupfer-
schmelzen und erhielten auf diese Art das gelbe Metall-
gemisch, das sic Aurichaleme nannten. Erst 1781 lehrte
Jakob Ernerson die direkte Gewinnung von Messing
aus Kupfer und Zink. Vorher war zum ersten Male

Zink aus China unter dem Namen Tutenag nach Europa
gekommen; erst 1799 wurde in Kärnten aus Zinkerz
Zink gewonnen.
Der Beginn des neuen Jahrhunderts brachte auch
einen Aufschwung in der Zinkgewinnung und -Pro-
duktion, und zwar durch die Erfindung eines Ober-

6»ras Strallord's letzter Hang. (S. 467)
 
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