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Das Buch für Alle.
Ast 24.
kurz vor Zwölf durch die Domstraße gegangen ist,
hörte er das schreckliche Geheul des Huudes. Gr griff
an die Thürkliuke uud fand das Haus offen. Da
merkte er gleich, das; etwas geschehen war, denn daß
der alte Ruttner — Gott verzeihe ihm seine Sünden
— seine Thüre nicht verschlossen Hütte, das konnte nicht
Vorkommen. Darauf hat er seinen Spieß fester gefaßt
und ist muthig eingedrungen, sagte er, und da fand er
den Alten vor seinem Bette liegend und neben ihm mit
blutiger Schnauze den Nero, der hat schauerlich geheult."
„Gott steh' uns bei," jammerte eines der um-
stehenden Weiber, „uud behüte uns vor Geiz und
Habsucht."
„Das möcht' Ihr wohl sageu, Frau Nachbarin,"
meinte eine Andere. „Was hat er nun von seinem
Der Protest gegen die sm m ernte lull in ZZeksast: Ankunft Natfour's vor der Linen Kalk» (S. 582)
Reichthum? Keinem Menschen hat er etwas gegönnt,
immer nur zusammengescharrt und gewuchert, und jetzt
bringt ihn das Geld noch um's Leben. Denn das ist
sicher: nur wegen des Geldes ist er erschlagen wor-
den! Dem alten Filz wird Niemand eilte Thränc nach-
weinen," schloß sie ihre wenig theilnahmsvolle Rede
„Und.wer mag es gethan haben?" fragte Wagner
den Barbier.
„Das wußte der Nachtwächter allerdings nicht," ent-
gegnete dieser, „aber," setzte er pfiffig hinzu, „weitere
Erhebungen sind im Zuge."
„Still," hieß es plötzlich, „da holen sie ihn."
Die Menge theiltc sich, als zwei Krankenträger er-
schienen, welche eine geschlossene Bahre in das Haus
trugen, dessen Thür der Polizist sofort wieder sorg-
fältig schloß.
Bald darauf erblickte man die Trager aufs Neue,
uun laugsam uud schwerfällig vorwärtSschreitend, denn
Das Buch für Alle.
Ast 24.
kurz vor Zwölf durch die Domstraße gegangen ist,
hörte er das schreckliche Geheul des Huudes. Gr griff
an die Thürkliuke uud fand das Haus offen. Da
merkte er gleich, das; etwas geschehen war, denn daß
der alte Ruttner — Gott verzeihe ihm seine Sünden
— seine Thüre nicht verschlossen Hütte, das konnte nicht
Vorkommen. Darauf hat er seinen Spieß fester gefaßt
und ist muthig eingedrungen, sagte er, und da fand er
den Alten vor seinem Bette liegend und neben ihm mit
blutiger Schnauze den Nero, der hat schauerlich geheult."
„Gott steh' uns bei," jammerte eines der um-
stehenden Weiber, „uud behüte uns vor Geiz und
Habsucht."
„Das möcht' Ihr wohl sageu, Frau Nachbarin,"
meinte eine Andere. „Was hat er nun von seinem
Der Protest gegen die sm m ernte lull in ZZeksast: Ankunft Natfour's vor der Linen Kalk» (S. 582)
Reichthum? Keinem Menschen hat er etwas gegönnt,
immer nur zusammengescharrt und gewuchert, und jetzt
bringt ihn das Geld noch um's Leben. Denn das ist
sicher: nur wegen des Geldes ist er erschlagen wor-
den! Dem alten Filz wird Niemand eilte Thränc nach-
weinen," schloß sie ihre wenig theilnahmsvolle Rede
„Und.wer mag es gethan haben?" fragte Wagner
den Barbier.
„Das wußte der Nachtwächter allerdings nicht," ent-
gegnete dieser, „aber," setzte er pfiffig hinzu, „weitere
Erhebungen sind im Zuge."
„Still," hieß es plötzlich, „da holen sie ihn."
Die Menge theiltc sich, als zwei Krankenträger er-
schienen, welche eine geschlossene Bahre in das Haus
trugen, dessen Thür der Polizist sofort wieder sorg-
fältig schloß.
Bald darauf erblickte man die Trager aufs Neue,
uun laugsam uud schwerfällig vorwärtSschreitend, denn